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Ein Gehirnimplantat des US-Militärs soll Menschen zu Cyborgs machen

von Dominik Schönleben
Das amerikanische Militär möchte seine Soldaten zu Cyborgs umrüsten. Ein neues Forschungsprogramm der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) soll ein Implantat entwickeln, das das menschliche Gehirn direkt mit einem Computer verbinden kann.

Wenn Menschen versuchen, Computer zu steuern, sind die Eingabemöglichkeiten verzögert und limitiert. Phillip Alvelda, Leiter des neu gegründeten Forschungsprogramm Neural Engineering System Design (NESD), beschreibt das Problem so: „Die besten Gehirn-Computer-Interface-Systeme funktionieren bisher so gut, wie wenn zwei Supercomputer versuchen, über ein Modem mit Akustikkoppler zu kommunizieren.“ Das soll sich möglichst schnell ändern, wenn es nach den Wünschen des US-Militärs geht.

Bisher sind neural gesteuerte Interfaces auf etwa 100 Kanäle beschränkt, über die sie Befehle von Neuronen annehmen können — darüber müssen oft die Signale von mehreren zehntausend Neuronen ausgelesen werden. Die Ergebnisse sind meist entsprechend langsam und ungenau. Das neue System des NESD will hingegen versuchen, einzelne Neuronen direkt auszulesen. Eine ziemliche Herausforderung: Manche Regionen des Gehirns besitzen bis zu eine Million Neuronen.

Ziel dabei ist ein Gerät, das in den menschlichen Körper eingesetzt werden kann und dabei kaum breiter als ein Zentimeter ist und etwa die Größe von zwei aufeinandergestapelten Fünf-Cent-Münzen hat. Auch wenn die DARPA in erster Linie für militärische Zwecke forscht, könnte dies auch der Durchbruch für zivile Anwendungen sein. Weitere Anwendungsbereiche könnten fein steuerbare Protesen für verlorene Arme, Beine oder sogar künstliche Augen sein. „Man muss sich nur vorstellen, was alles möglich wird, wenn wir erst eine Verbindung zwischen dem menschlichen Gehirn und moderner Elektronik hergestellt haben“, sagte Alvelda.

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