Makemake, benannt nach einer Gottheit der Osterinsel-Kultur, wurde erst 2005 entdeckt. Der Zwergplanet jenseits von Plutos Umlaufbahn hat einen Durchmesser von etwa 1500 Kilometern. Sein jetzt entdeckter Mond mit der provisorischen Bezeichnung S/2015 (136472) 1 misst etwa 160 Kilometer und wurde auf Aufnahmen von Hubbles Wide Field Camera 3 vom letzten Jahr entdeckt. Die Ergebnisse hat die NASA jetzt auf ihrer Webseite veröffentlicht.
Das Besondere an dem Mond mit dem Spitznamen MK 2 ist seine pechschwarze Oberfläche. Erste Theorien dazu besagen, dass der kleine Himmelskörper im Gegensatz zu seinem sehr hellen Mutterplaneten nicht genügend Schwerkraft hat, um eine helle Eiskruste auf seiner Oberfläche zu halten. Die Kristalle der Oberfläche würden dann durch die Sonneneinstrahlung langsam entweichen und dem Mond letztlich Ähnlichkeit mit den Kometen des Kuipergürtels verleihen.
Die Entdeckung eines Mondes bei Makemake erlaubt es den Wissenschaftlern nun, vergleichende Forschungen anzustellen: Weitere Beobachtungen sollen zunächst die Exzentrizität des Orbits feststellen und zeigen, wie sich die beiden Himmelskörper gegenseitig beeinflussen. So kann MK 2 dabei helfen, die Masse und Zusammensetzung seines Muttergestirns zu bestimmen. Auch die Herkunft des Mondes soll dabei erforscht werden: Ist seine Umlaufbahn ein enger, kreisförmiger Orbit, ist er vermutlich das Überbleibsel einer Kollision. Ein langer, elliptischer Orbit hingegen würde für einen eingefangenen Kometen sprechen. Die Erforschung am Rande des Sonnensystems hat erst angefangen — neben Pluto gibt es dort jetzt einen weiteren Planeten mit Monden zu beobachten.
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