Der Stoff wird unter anderem als Halbleiter in Smartphones verwendet, weil er Energie extrem schnell transportieren kann. Bisher war die Gewinnung sehr kompliziert, der Großteil des weltweit verwendeten Germaniums stammt aus China. Biologen der Technischen Universität Bergakademie Freiberg haben jetzt eine Art des Rohstoffabbaus durch Pflanzen entdeckt, die den Prozess erleichtern könnte.
Die chemischen Elemente, die im Boden zu finden sind, sollen von den Wurzeln und Trieben der Pflanzen aufgenommen werden, sodass diese später geerntet und die benötigten Stoffe durch Fermentierung extrahiert werden können. Laut Biologieprofessor Hermann Heilmeier seien dafür etwa Arten wie Sonnenblumen oder Mais geeignet.
Das Verfahren ist noch nicht ausgereift und die Wissenschafter suchen derzeit nach Möglichkeiten, die Germanium-Gewinnung durch Pflanzen skalierbar zu machen und die besten Träger für das chemische Element zu identifizieren. Der Ackerboden um Freiberg herum sei für ihre Versuche jedenfalls sehr gut geeignet, da er einen hohen Zinkgehalt habe, erklären die Biologen. Die neue Entdeckung sei auch kosteneffizient, weil der Stoff aus den Energiepflanzen auch nach der Biogasproduktion extrahiert werden kann.
Das Potenzial sei enorm, sofern die gewonnenen Mengen erhöht werden könnten. Die Freiberger Biologen schaffen derzeit nur einige Milligramm Germanium pro Liter Pflanzenmaterial. Mit der Unterstützung des Forschungsministeriums soll das Verfahren praxistauglich gemacht werden.