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Crowdfunding Countdown: Mit dem Calliope mini lernen Kinder das Coden

von Cindy Michel
Kleines Brett mit großer Wirkung: Calliope mini ist ein Tool mit dem Kinder spielerisch das Coden lernen sollen. Ziel ist es, das Board kostenlos und flächendeckend an alle Drittklässler in Deutschland zu verteilen. Doch dafür muss das Crowdfunding-Ziel von 60.000 Euro erreicht werden, die Kampagne läuft noch bis 15. Januar.

„Digitale Bildung bis ins hohe Alter ist ein wichtiges Thema, aber wir schaffen es ja noch nicht einmal, sie in den Schulen aufs Gleis zu bekommen“, sagt Gesche Joost, Digitaltbotschafterin der Bundesregierung, im Interview mit WIRED. „In Großbritannien bekommen Kinder in der siebten Klasse einen Microcontroller zum Programmieren. Und hier liest man in der FAZ, wie schädlich digitale Bildung doch sei.“

Um das zu ändern und digitale Bildung an deutschen Schulen zu etablieren, startete Joost zusammen mit anderen Experten eine gemeinnützige Initiative: Gemeinsam mit Lehrern entwickelten sie einen einfachen Microcontroller, den man schon ab der Grundschule bis in die Oberstufe einsetzen kann, um spielerisch programmieren zu lernen. „Man kann den Controller in Physik einsetzen, Mathematik oder Kunst – da ist viel möglich. Eine Forderung nach einem neuen Schulfach ist kaum durchsetzbar, das ist Länderhoheit. Deswegen versuchen wir lieber, das pragmatisch als Lehrmittel in den Unterricht zu integrieren“, erklärt die Designprofessorin ihr Vorhaben.

Der Calliope mini basiert auf dem britischen Einplatinencomputer micro:bit, den bereits Millionen von Siebtklässlern in Großbritannien zum Programmierenlernen bekommen haben. Gestartet wurde das Projekt 2015 von der BBC, ARM, Samsung und der Institution of Engineering and Technology, mittlerweile kümmert sich die Stiftung Micro:Bit Educational Foundation um die Weiterentwicklung des Tools.

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Bei dem deutschen Pendant, dem Calliope mini, muss erst einmal das Crowdfunding-Ziel erreicht werden. „Nur so können flächendeckend alle Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse jedes Jahr mit einem mini ausgestattet werden“, heißt es in der Projektbeschreibung – „unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Nur so kann eine digitale Spaltung der Gesellschaft verhindert werden.“ Die Anschubfinanzierung sei bereits durch Spenden von Unternehmen und Stiftungen, unter anderem Google, erfolgreich bewältigt worden. Mit der Crowdfunding-Kampagne müsse nun der Start an Pilotschulen finanziert werden.

Das Coding Board, das laut Entwickler „der Zirkel des 21. Jahrhunderts“ werden soll, kann mannigfaltig eingesetzt werden: vom Flüssigkeitssensor, der anzeigt, wann eine Zimmerpflanze Wasser braucht, über einen Roboter, der bei erhöhter Geschwindigkeit anschlägt oder einem Tore-Zähler für den Kicker zu Hause. „Nur, wer weiß, was hinter den Apps und Gadgets der smarten Welt steckt, was Daten wirklich bedeuten und wie wir uns durch clevere Anwendungen selbst schützen können, wird sich selbstverständlich und ohne Angst in ihr bewegen“, heißt es weiter auf der Crowdfunding-Seite.

Aktuell haben mehr als 960 Unterstützer knapp 45.000 Euro gespendet. 12.000 Euro müssen noch auf das Calliope-mini-Konto bei der Crowdfunfing Plattform Startnext verbucht werden, damit die Coding Boards kostenlos an alle Drittklässler in ganz Deutschland verteilt werden können.

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