Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

So heiß werden die Städte dieser Welt im Sommer 2100

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die USA sind aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen und auch die Türkei stellt den Vertrag offen infrage. Meteorologen zeigen nun anhand einer Übersichtskarte, wie sich das Klima in großen Städten der Welt verändern könnte, wenn es der Menschheit nicht gelingt, ihren CO2-Ausstoß zu verringern.

Temperaturen in Hamburg wie sie derzeit eher in Barcelona gemessen werden, und Berlin wird in einigen Jahren Bukarest-Hitze verkraften müssen: Der vom Menschen verursachte Klimawandel kommt. Und damit niemand sagen kann, er habe von nichts gewusst, haben die US-Klimaforschungseinrichtung Climate Central und die Weltorganisation für Meteorologie nun eine interaktive Weltkarte  veröffentlicht. Diese zeigt, welche Temperaturen in den Weltmetropolen im Jahr 2100 herrschen könnten, wenn der CO2-Ausstoß von heute unverändert fortgesetzt wird.

Zum Vergleich gibt die Karte auch an, wie die im Pariser Klimaabkommen angestrebte Reduzierung von Treibhausgasen den Temperaturanstieg abschwächen würde.

Die Welt hat mittlerweile begriffen, dass da ernste Folgen des bisherigen Umgangs mit der Umwelt und der Lufthülle unseres Planeten zu erwarten sind, Politik, Forschung, Wirtschaft suchen vereint nach Auswegen. Einzig die USA unter der Führung von Donald Trump glauben nicht an das weltweit spürbare Phänomen und stiegen jüngst aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Als könnten die USA ihr eigenes Klima produzieren. Zuletzt äußerte sich auch der türkische Staatspräsident Erdogan kritisch zum Klimavertrag.

Vielleicht sollten beide auf die Karte schauen: Die alarmierenden Ergebnisse dürften auch Zweifler nervös machen. In New York etwa würden im Sommer 2100 durchschnittlich Temperaturen von 34,4 Grad Celsius herrschen – so heiß ist der Sommer heute in Ciudad Juárez, Mexiko. Aktuell kommt die US-Metropole auf 27,7 Grad. Gelingt die Reduktion des CO2-Ausstoßes wie im Pariser Klimaabkommen vorgesehen, würden sich die Temperaturen im Big Apple bei 31,3 Grad einpendeln.

In Hamburg hingegen würde das Thermometer bei ungezügeltem CO2-Ausstoß von aktuell 20,4 Grad auf 25,7 Grad im Jahr 2100 klettern, das entspricht einem Sommer im heutigen Barcelona. Greifen die Klimaschutzmaßnahmen, kommt die Hansestadt am Ende dieses Jahrhunderts auf 23,4 Grad. In Berlin wäre es im Sommer 2100 statt den heutigen 22,1 Grad so warm wie in Rumäniens Hauptstadt Bukarest: 28,1 Grad beziehungsweise 24,8 Grad bei reduzierten Emissionen.

Abu Dhabi: 44,8 Grad

Besonders dramatisch sind die Auswirkungen in schon heute sehr heißen Regionen. So würden in Abu Dhabi mit Sommern von 44,8 Grad Celsius Durchschnittstemperaturen herrschen, die man so aktuell auf der Welt nirgendwo findet.

Den größten Temperaturanstieg würde Sofia in Bulgarien mit im schlimmsten Fall 8,4 Grad Celsius verzeichnen. Der Sommer würde dort laut Climate Central dann dem des heutigen Port Said in Ägypten entsprechen.

Climate Central hat sich eigenen Angaben zufolge bewusst dafür entschieden, auf der Karte die weltweiten Großstädte hervorzuheben. Der Grund: Dort leben die meisten Menschen, und die Hitze konzentriert sich hier besonders stark. Ursprünglich hatten die Forscher die Karte nur für die USA erstellt. Nach der Amtseinführung Donald Trumps und dessen klimafeindlicher Politik habe man sich jedoch dazu entschieden, die Informationen auch dem Rest der Welt zur Verfügung zu stellen.

„Ein Grund dafür, warum wir das Projekt auf die globale Ebene ausgeweitet haben, ist, dass die Klimawandel-Diskussion seit dem Amtsantritt von Donald Trump vor allem außerhalb der USA geführt wird“, sagte James Bronzan, Forschungsanalyst bei Climate Central.

GQ Empfiehlt