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Hunderttausende Briten lassen ihre Gendaten veröffentlichen

von WIRED Staff
Die UK Biobank beinhaltet Gen- und Gesundheitsdaten von einer halben Million Freiwilligen. Da sie öffentlich zugänglich ist, hat sie in kurzer Zeit zu vielen neuen Erkenntnissen in der Gesundheitsforschung geführt.

500.000 Briten haben in diesem Sommer zugestimmt, ihre Gendaten und Gesundheitsinformationen in einer mehrere Terabyte großen Datenbank zu veröffentlichen. Dabei sind neben dem genetischen Code Informationen wie Krankenakten, Größe und Gewicht vermerkt, um 2500 Phänotypen oder Merkmale zu erfassen, schreibt Technology Review. Es ist die bislang größte Datenbank für die Erforschung von Krankheitsursachen in der menschlichen DNA und den Zusammenhang von Erkrankungen und externen Faktoren.

Seit Juli 2017 können Wissenschaftler in aller Welt auf die UK Biobank zugreifen: Sie wird öffentlich verwaltet und die Nutzung ist nach einer einmaligen Zugangszahlung von 2500 Dollar kostenlos. Dadurch können Teams in aller Welt die Daten für ihre jeweilige Forschung nutzen und natürlich auch Ergebnisse untereinander austauschen. Das spart global Aufwand und Geld, da viele Studien nun keine eigene Datenerhebung mehr durchführen müssen.

Die UK Biobank ist schon seit Jahren in der Vorbereitung: Finanziert von der britischen Regierung und einigen gemeinnützigen Organisationen wurden die 500.000 freiwilligen Teilnehmer bereits zwischen 2006 und 2010 rekrutiert. Diese bekamen dann eine Genanalyse per DNA-Chip — Kostenpunkt 50 Dollar pro Person. Diese Methode erkennt zwar nur 835.000 Positionen des menschlichen Erbguts, die geringe Auflösung reicht allerdings für viele Studien aus: Innerhalb von zwei Tagen Rechenzeit konnten Statistiker etwa persönliche Daten wie Größe, Diabeteserkrankungen und die Neigung zum Alkoholkonsum genetisch erklären.

Mechanismen nicht-vererbter Krankheitsbilder bleiben von der Datenbank unberührt. Dafür bietet das Projekt noch für Jahre und Jahrzehnte Forschungsmaterial für Studien unterschiedlichster Art — und natürlich auch die Möglichkeiten zur Überprüfung von bereits postulierten Thesen und Untersuchungen. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Länder dem Beispiel folgen, um mehr genetische Diversität einfach und schnell erforschbar zu machen.

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