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Forscher glauben, dass Honigbienen die besseren Drogenspürhunde sind

von Silvia Weber
Ein Team deutscher Wissenschaftler ist überzeugt davon, dass sich Honigbienen besser für das Aufspüren illegaler Drogen eignen als Hunde. Die Insekten verfügen nämlich über enorm leistungsstarke Geruchsantennen.

Die Europäische Honigbiene kann Gerüche noch in sechs Kilometer Entfernung aufspüren und bis zu 48 Stunden lang durchgehend im Einsatz bleiben. Diese und weitere Eigenschaften machen das Insekt nach Meinung von Wissenschaftlern der Universitäten Wiesbaden und Gießen zum besseren Drogenspürhund. Hunde wiederum würden beim Aufspüren illegaler Substanzen Pausen im Viertelstundentakt benötigen und seien demnach weniger effektiv als Bienen.

Klassische Konditionierung funktioniert auch bei Bienen.

Am Kriminaltechnischen Institut in Wiesbaden untersuchen die Forscher derzeit, ob sich die Insekten tatsächlich als Assistenten bei polizeilichen Durchsuchungen eignen. Ihr Ergebnis: Vieles, wofür bisher Spürhunde eingesetzt wurden, lässt sich auch Bienen antrainieren. Neben illegalen Substanzen wie Heroin oder Kokain können die Tiere angeblich auch Sprengstoff riechen. Die klassische Konditionierung nach Pawlow funktioniert der Studie zufolge nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Bienen. Die Insekten strecken reflexartig die Zunge heraus, sobald sie auf einen Geruch stoßen, auf den sie zuvor konditioniert wurden.

Und noch etwas haben Bienen den Hunden voraus: Sie können von Anfang darauf trainiert werden, Cannabis bei der Drogensuche zu ignorieren. „Kürzlich haben zwei US-Staaten den Freizeitkonsum von Cannabis legalisiert, in vielen weiteren Staaten wurde er entkriminalisiert“, erklären die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift PLOS ONE. „Der Alarm eines Spürhundes liefert deshalb keinen ausreichenden Grund mehr, ohne Erlaubnis, Haftbefehl oder hinreichendem Verdacht eine polizeiliche Durchsuchung durchzuführen.“ Hunden die Fixierung auf Cannabis abzutrainieren, sei hingegen schwierig und zeitaufwändig. 

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