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Apples ResearchKit hilft bei der Rheuma-Forschung

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Vor etwas mehr als einem Jahr hat Apple ResearchKit vorgestellt – ein Open-Source-Framework, das dabei helfen soll, die Gesundheitsdaten von Millionen von Apple-Nutzern der medizinischen Forschung zur Verfügung zu stellen. Nun hat das Unternehmen den ersten Pharmakonzern überzeugt, seine Plattform für eine Studie zu nutzen.

GlaxoSmithKline zählt zu den größten Pharmaunternehmen der Welt. Der Konzern stellt unter anderem die Lippenherpescreme Zovirax her – und arbeitet neuerdings eng mit Apple zusammen: Wie Bloomberg berichtet, hat GlaxoSmithKline eine Studie zu Rheumatoider Arthritis gestartet, bei der Apples ResearchKit zum Einsatz kommt. Das im März 2015 vorgestellte Open-Source-Framework macht die Gesundheitsdaten von Millionen von Apple-Nutzern für die medizinische Forschung zugänglich.

300 Probanden sollen drei Monate lang sowohl ihre physischen als auch emotionalen Symptome in eine von GlaxoSmithKline entwickelte iPhone-App eingeben, außerdem werden Bewegungssensordaten aufgezeichnet. Mithilfe der Untersuchung will GlaxoSmithKline bessere und kostengünstigere Verfahren für klinische Studien finden. Ein neues Medikament zu entwickeln, sei zunächst nicht geplant, so der Pharmakonzern.

„Unser Ziel ist es, mit Patienten auf eine neue Art und Weise in Kontakt zu treten, um das tägliche Leben zu erforschen“, sagt Rob DiCicco, Vice President, Clinical Innovation bei GlaxoSmithKline. Patienten müssen DiCicco zufolge nicht erst die Praxis eines Arztes aufsuchen, sondern können deutlich einfacher Daten mit dem iPhone übermitteln. Das habe den Vorteil, dass Informationen häufiger und präziser gesammelt werden könnten. Zudem ließen sich Kommunikationskosten sparen, wenn Teilnehmer sich nicht mehr beim Arzt oder im Krankenhaus, sondern in der App informieren könnten.

„Mit der App werden die Kosten für die Unterbringung, aber auch für die Krankenpflege und ärztliche Betreuung reduziert, um den Teilnehmer die Studie zu erklären und die Infos sammeln“, sagt DiCicco. Er räumt allerdings ein, dass sein Unternehmen auf die Mitarbeit der Patienten angewiesen sei, da Nutzer es beispielsweise vergessen könnten, Infos in die App einzutragen.

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In der Vergangenheit haben schon andere Pharmakonzerne wie Purdue Pharma, Hersteller des Schmerzmittels Oxycontin, Interesse an Apples ResearchKit bekundet, um Daten von iPhone-Nutzern bei der Entwicklung neuer Medikamente einzubeziehen. Bislang wurden Studien auf ResearchKit-Basis jedoch vor allem von Universitäten und Organisationen durchgeführt.

Mit der Studie von GlaxoSmithKline ist Apple seinem Ziel, mithilfe von Smartphone- und Smartwatch-Apps das Gesundheitswesen zu „demokratisieren“, nun einen Schritt nähergekommen. 

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