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Refugee Hero: Immer mehr Initiativen wollen Wohnraum an Flüchtlinge vermitteln

von Moritz Geier
Seit Montag gibt es für Flüchtlinge in Europa eine weitere Hoffnung auf ein schnelles neues Zuhause. Drei holländische Jungunternehmer haben mit Refugee Hero eine Webseite gelauncht, auf der Flüchtlinge zeitweilige Unterkünfte finden können. Das „Airbnb für Flüchtlinge“ steht kostenlos zur Verfügung.

Nach langem Gezerre haben sich die EU-Innenminister gestern zu einer überfälligen Maßnahme durchgerungen: 120 000 Flüchtlinge, vor allem aus Griechenland und Italien, werden europaweit verteilt. Auf alle Staaten warten nun große Herausforderungen. Die vielleicht dringendste: Wohnraum muss her – und das möglichst schnell. Da trifft es sich gut, dass gerade ein weiteres „Flüchtlings-Airbnb“ an den Start gegangen ist.

Refugee Hero heißt die Webseite, die drei niederländische Jungunternehmer am Montag gelauncht haben. Die Mittzwanziger Germaine Statia, Jamal Oulel und Ayoub Aouragh bieten auf ihrer Seite Privatpersonen und Organisationen wie Kirchen, Schulen oder Moscheen die Gelegenheit, Unterkünfte und Zimmer für Flüchtlinge anzubieten. „Wir wollen diese Helden bei der Anstrengung unterstützen, die Flüchtlinge in einem fremden Land zu integrieren“, sagte Aouragh gegenüber dem Business Insider.

Flüchtlinge können sich informieren und nach passenden Angeboten suchen: wo ist etwas frei, in welchem Zeitraum und bei wem? Die Plattform Refugee Hero können Flüchtlinge überall in Europa nutzen, wenn sie Zugang zum Internet haben. Unter den ersten erfolgreichen Vermittlungen befanden sich nicht nur Unterkünfte in den Niederlanden, sondern auch in Schweden, Tschechien, Frankreich und Irland. Bisher steht die Seite auf Englisch und Französisch zur Verfügung. Das Ganze ist komplett kostenlos, das Projekt ist gemeinnützig. Daher hoffen die Gründer noch auf finanzielle Unterstützung von den Gemeinden.

Jamal Oulel hat selbst ein Zimmer in seiner eigenen Wohnung in Rotterdam angeboten. Die drei Gründer verifizieren alle Inserate eigenhändig. Auffallend sei die Hilfsbereitschaft unter Studenten und jungen Leuten, sagt Oulel: „Sehr viele Millennials bieten ihre Wohnungen an, viele Studenten, selbst wenn sie von Studiendarlehen leben. Wir sind die Generation Y und wir sind unglaublich offen.“

In Deutschland bietet die Seite Flüchtlinge Willkommen seit Ende 2014 einen ähnlichen Service an. Laut Webseite hat die Plattform bisher 95 Wohnungen oder Zimmer in Deutschland erfolgreich vermittelt.

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