Bis zu seinem Tod war Anwar al-Awlaki eine der bekanntesten öffentlichen Stimmen der islamistischen Extremisten und der erste US-Bürger, der auf der Tötungsliste der CIA landete. Für die US-Regierung stand fest, dass er als direkter Anwerber für die Terrororganisation al-Qaida tätig war – was allerdings nie einwandfrei bewiesen werden konnte. Seine Videos sollen posthum zahlreiche Terroristen und Attentäter beeinflusst haben. Wie die New York Times nun berichtet, ist die Zahl seiner Video-Predigten auf YouTube im Verlauf des Herbstes von 70.000 auf ungefähr 18.600 geschrumpft.
Um die Videos finden und löschen zu können, hat die zu Google gehörende Videoplattform die sogenannte Video-Fingerprinting-Technologie für eine automatische Markierung der Inhalte eingesetzt. Die weiter auf YouTube einsehbaren Videos seien in erster Linie Reportagen und Debatten rund um den Prediger. Google selbst hatte schon 2010 Hunderte von al-Awlakis Videos gelöscht, in denen zu Gewalt aufgerufen wurde.
YouTube und andere Social-Media-Plattformen sahen sich in den vergangenen Monaten wachsendem Druck seitens der Politik ausgesetzt. Im Sommer berichtete WIRED über YouTubes Pläne, aktiv gegen Terror-Videos vorzugehen.