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Schwimmende Häuser sind das Wohnkonzept der Zukunft

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Durch die Erderwärmung schmelzen die Polkappen und Gletscher — und damit steigt der Meeresspiegel. Der Ozean holt sich langsam das Land zurück. Designer und Architekten erdenken deswegen neue Wege, wie das Leben auf und mit dem Wasser in Zukunft möglich sein kann.

Die Niederlande haben das Meer sprichwörtlich direkt vor der Haustür: Das bei Deutschen sehr beliebte Urlaubsland liegt zu 25 Prozent unterhalb des Meeresspiegels. Auch Ballungsgebiete wie Amsterdam, Den Haag oder Rotterdam gehören dazu.

Die Folgen des Klimawandels könnten dazu führen, dass Ende dieses Jahrhunderts allein in Holland 7,8 Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen sind. In Asien wächst diese Zahl gar in zweistellige Millionenhöhe. Alternative Wohnkonzepte müssen also her. Wie die des Architekten Kunlé Adeyemi. Er ist der Gründer des niederländischen Designstudios NLÉ und baute in der Vergangenheit unter anderem eine schwimmende Schule in Nigerias 15-Millionen-Megacity Lagos.

„Aufgrund des Einflusses des Klimawandels überlegen wir, wie wir mit dem Wasser leben können, anstatt dagegen anzukämpfen“, erklärt der 39-jährige in einem Interview.

Ein Konzept, das nicht nur in Afrika, sondern auch in den Niederlanden greifen könnte. In IJburg im Osten von Amsterdam entstanden beispielsweise 75 moderne, schwimmende Häuser, die das Architektenbüro Marlies Rohmer kreiert hat.

Die Niederlande gelten als Vorreiter in dieser Art der Wasserbehausungen, an der sich auch britische Architekten und Designer ein Vorbild nehmen. Das Studio Baca Homes stellte beispielsweise vor Kurzem ein Konzept vor, bei dem mithilfe schwimmender Häuser mehr als 7500 Wohnanlagen entlang der Flüsse und Kanäle des Londoner Umlands geschaffen werden könnten.

Besonders in urbanen Ballungsräumen wie London oder Amsterdam wird es in den kommenden Jahrzehnten massive Umstrukturierung geben müssen. Erste Prognosen dazu liegen für die britische Hauptstadt an der Themse schon vor. Ingenieure und Zukunftsforscher erwarten nicht nur Weltraumhäfen und Reisfarmen, sondern auch Bauten, die bis tief in die Erde reichen oder eben auf Wasser gebaut sind. Auf lange Sicht jedenfalls müssen sich die Menschen damit anfreunden, dass das Meer eines Tages ein untrennbarer Teil ihres Lebens sein wird.

Was tun Menschen, Regierungen und Unternehmen gegen den Klimawandel? Hier lest ihr mehr zum Thema. 

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