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Taylor Swift trennt sich von Spotify – und sie ist nicht die Einzige

von Elisabeth Oberndorfer
Die komplette Diskographie von Taylor Swift ist seit Montag bei Spotify verschwunden. Das Label des Popstars entfernte den gesamten Back-Katalog ohne Erklärung aus dem Streaming-Dienst. Doch die US-Sängerin ist längst nicht die Einzige, die mit den Bedingungen des schwedischen Startups nicht zufrieden ist. Immer mehr Künster kehren Spotify den Rücken.

Swifts Plattenfirma Big Machine hat den Schritt bisher nicht kommentiert. Die Künstlerin hat sich jedoch schon vor einigen Monaten über die Zukunft der Musikindustrie geäußert. In einem Kommentar im Wall Street Journal wies sie darauf hin, wie sehr Raubkopien und Streaming-Dienste die Verkaufszahlen drücken würden. Musik sei Kunst und damit ein Wertgegenstand, für den gezahlt werden müsse, schrieb sie. Eine Kritik an digitalen Angeboten, die ihren Rückzug von Spotify erklären dürfte. 

70 Prozent der Einnahmen gehen laut Spotify an die Labels. Angeblich kommen aber nur 15 bis 20 Prozent bei den Künstlern an.

Auch „Talking Heads“-Frontmann David Byrne kritisierte im vergangenen Jahr den schwedischen Streaming-Dienst und gab bekannt, so viele Werke wie möglich entfernen zu wollen. Spotify betont zwar, 70 Prozent seiner Einnahmen würden an die Record-Labels ausgezahlt. Byrne berichtete allerdings, dass nur 15 bis 20 Prozent bei den Künstlern ankommen würden. Berechnungen zufolge bleibt den Urhebern weniger als ein Cent pro Abruf eines Songs auf dem Streaming-Portal. Ein Album mit der Reichweite von Swifts Veröffentlichungen könne etwa Lizenzzahlungen von etwa 425.000 Dollar generieren, schreibt Spotify. Neben David Byrne wollen auch die Band „The Black Keys“ und Thom Yorke, Sänger von „Radiohead“, ihre Musik nicht mehr bei dem Musik-Service bereitstellen. Yorke nutzte für sein neues Album stattdessen die Torrent-Plattform BitTorrent als Verkaufskanal und testete dort die Paywall-Lösung Bundles.

 Big Machine erhofft sich durch den Rückzug von Spotify wohl, die Verkaufszahlen zu pushen. Taylor Swifts gerade veröffentlichtes Album „1989“ wird sich in der ersten Woche wahrscheinlich mehr als 1,3 Millionen Mal verkaufen. Der letzte Künstler, der bei Albenverkäufen diese Größenordnung erreichte, war Eminem mit seinem 2002 veröffentlichten Werk „The Eminem Show“. Gerüchten zufolge könnte die Spotify-Trennung aber auch mit einem möglichen Verkauf von Swifts Plattenfirma zu tun haben.

Mit den Geschäftsbedingungen von Spotifys Mitbewerbern ist das Label anscheinend einverstanden. Bei iTunes, Google Music, Pandora und Beats Music sind Swifts Stücke jedenfalls noch zu finden. Das Team von Spotify hofft laut einem offiziellen Blogeintrag auf ein Comeback der Sängerin, schließlich hätten in den 30 Tagen vor dem Rückzug 16 Millionen User ihre Songs abgerufen. 

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