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Der WannaCry-Held Hutchins kämpft um seine Freiheit

von WIRED Staff
Marcus Hutchins war der Held der Stunde, als der Krypto-Trojaner WannaCry weltweit Computersysteme lahmlegte. Nun erwartet der IT-Sicherheitsexperte seinen Prozess für die angebliche Beteiligung an einer anderen Schadsoftware. Er plädiert auf unschuldig.

Marcus Hutchins hatte sich in Hacker-Kreisen vor einigen Monaten während der WannaCry-Epidemie einen Namen gemacht: Er entdeckte im Code des Krypto-Trojaners, der auch Krankenhäuser und Firmenrechner befallen hatte, eine Verknüpfung zu einer Kontroll-Domain im Netz. Damit konnte er die weitere Ausbreitung der Malware stoppen und wurde so zum Helden.

Hutchins, im Netz oft unter dem Namen Malware Tech unterwegs, geht aus der ersten Anhörung vor einem Gericht in Milwaukee mit neuen Kautionsauflagen hervor: Er darf wieder ins Internet und seinen Wohnort in Los Angeles aufsuchen, um dort seiner Arbeit bei einer Sicherheitsfirma nachzugehen. Wie The Register berichtet, muss er dabei allerdings eine GPS-Fußfessel tragen — und seinen britischen Pass bis zum offiziellen Prozessbeginn im Oktober abgeben. Dass er als angeklagter Hacker überhaupt Computer nutzen darf, ist ein ungewöhnlicher Schritt des Gerichts.

Hutchins Verhaftung auf dem Flughafen von Las Vegas Ende Juli war sowohl für die Öffentlichkeit als auch für den Sicherheitsexperten selbst eine Überraschung: Ihm wird vorgeworfen, im Darknet Werbung für die Malware Kronos gemacht zu haben und möglicherweise selbst an deren Entwicklung beteiligt gewesen zu sein. Das Phishing-Tool, das seit 2014 existiert und für 7000 Dollar auf entsprechenden Foren gehandelt wird, dient dazu, Bankdaten von Nutzern abzugreifen und an die Besitzer der Software weiterzuleiten.

Hutchins muss nun seinen Prozess abwarten, in dem er seine Unschuld beweisen will. Sein Anwalt Brian Klein sagte, er sei mit dem Ausgang der Anhörung und der damit verbundenen Lockerung der Auflagen für seinen Mandanten sehr zufrieden. Ob es Hutchins gelingt, die sechs Anklagepunkte vor Gericht zu widerlegen, wird sich im Oktober zeigen.

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