„Ich denke Virtual Reality hat in der Bildungsindustrie großes Potenzial. Klassenzimmer funktionieren nicht mehr, wie sie sollen. Durch das Lesen von Büchern lernen Kinder nicht am besten.“, zitiert The Guardian den Gründer von Oculus VR, Palmer Luckey, der sich bei der Web Summit Konferenz in Dublin zur Zukunft der virtuellen Realität äußerte. Bei bibliophilen Pädagogen dürften seine Aussagen auf wenig Gegenliebe stoßen.
Dabei führte Luckey überzeugende Argumente an, die für die virtuellen Erlebnisse als Teil des Lernprozesses sprechen: „Erfahrungen in der realen Welt — also rausgehen und Dinge zu tun — haben ganz klar ihren Wert. Das ist der Grund, warum es Exkursionen gibt. Das Problem ist, dass der Großteil der Menschen niemals in der Lage sein wird, einen Großteil dieser Erfahrungen zu machen.“ Aus diesem Grund sieht er die Zukunft der virtuellen Realität auch im Klassenzimmer. Durch den Einsatz entsprechender Technologie könnten nämlich all die kostspieligen Erfahrungen für einen Bruchteil des Geldes direkt dorthin geholt werden.
Als notwendigen Schritt betrachtet der Gründer von Oculus VR dabei allerdings zunächst die Weiterentwicklung der Technologie und damit verbundene niedrigere Anschaffungskosten. Denn momentan setzt die Nutzung von VR-Geräten einen Computer voraus, der gut und gerne 1000 US-Dollar kostet. Geht es nach Luckey, könnte es in fünf bis sechs Jahren allerdings so weit sein, dass annähernd alle Computer genug Leistung für die Nutzung von Virtual-Reality-Equipment besitzen. Dann könnte die Technologie auch Einzug ins Schulwesen erhalten und so neue Unterrichtsmethoden mit der virtuellen Realität ermöglichen.