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„Just Cause 3“ könnte das Ende der Gaming-Piraterie einläuten

von Matt Kamen
Gibt es bald keine gecrackten Videospiele mehr? Eine chinesische Hackerin hält das Ende von Raubkopien für wahrscheinlich. Ihr Team scheitert derzeit an einem stark nachgefragten Game. Es ist zu gut verschlüsselt.

Die Gründerin einer chinesischen Hackergruppe, die dafür berüchtigt ist, den Kopierschutz von PC-Spielen zu knacken, hat eine Niederlage eingestanden: „Ich fürchte, in zwei Jahren wird es auf der ganzen Welt keine kostenlosen Games mehr geben“, sagte „Bird Sister“, Anführerin des Softwarepiraten-Kollektivs 3DM. Wobei „kostenlos“ sich hier auf Raubkopien kostenpflichtiger Titel bezieht, Free-to-Play Spiele wird es auch weiterhin geben.

An einem Spiel beißen sich die Hacker besonders die Zähne aus: „Just Cause 3“ von Square Enix mit besonders starkem Kopierschutz in der PC-Version. Auf ihrem Blog (übersetzt von TorrentFreak) schreibt Bird Sister: „Derzeit fragen viele Leute nach Cracks für ‚Just Cause 3‘, deswegen hier eine Antwort an alle: Die letzte Stufe ist zu schwierig und Jun [die Person, die versucht, das Spiel zu cracken] hat fast aufgegeben, aber letzten Mittwoch habe ich ihn ermutigt, weiterzumachen.“

„Ich glaube immer noch, dass dieses Spiel geknackt werden kann“, schreibt die Hackerin weiter. Aber angesichts der aktuellen Trends bei der Entwicklung von Verschlüsselungstechnologie sei wahrscheinlich, dass es in zwei Jahren völlig unmöglich werde, den Kopierschutz von Videospielen zu umgehen. 

Der Hauptgrund für 3DMs Schwierigkeiten mit „Just Cause 3“ ist die Anti-Fälschungs-Technologie Denuvo. Anders als herkömmliche Digital-Rights-Management-Systeme, die den Content, also das Spiel selbst abschirmen, schützt Denuvo die Schutzfunktionen, um „Debugging, Reverse Engineering und das Verändern von Programmdateien zu verhindern“. Es ist wie ein Burggraben, den ein Angreifer überwinden muss, bevor er überhaupt anfangen kann, die Mauern abzutragen.

Während andere Spiele mit dieser Anti-Fälschungs-Technologie gecrackt werden konnten — etwa „Lords of the Fallen“, „FIFA 15“ und „Dragon Age: Inquisition“ —, scheint das mit jedem neuen Titel schwieriger zu werden. „FIFA 16“ beispielsweise, das schon im September 2015 herauskam, ist nach wie vor nicht auf illegalem Wege erhältlich. Verglichen damit, wie einfach es noch vor ein paar Jahren war, raubkopierte Spiele zu bekommen, scheint die Ära des sogenannten Zero-Day-Cracks vorbei zu sein.

Allerdings entsprechen zwei Jahre in der Welt von Technologie und Software-Entwicklung eher zwei Jahrhunderten und fähige Coder könnten das Blatt auch wieder wenden. Vorerst ist der relativ undurchdringliche Kopierschutz von „Just Cause 3“ aber eine gute Nachricht für Entwickler und Publisher. 

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