Code! Echter Code! Wen Schlamperei bei Ausstattung und Requisite seiner Lieblingsserien in Rage versetzt, wird bei Silicon Valley entzückt gurren: Die smart-satirische Serie über ein kleines Dateikomprimierung-Start-up, das zwischen die Fronten verfeindeter Tech-Fantastilliardäre gerät, kokettiert mit üblichen Nerd-Klischees, nimmt sein Milieu jedoch sehr ernst.
Serienerfinder Mike Judge heuerte acht CTOs und Programmierer an, um 230 Post-its mit echten Scrum-Prozessen bekritzeln zu lassen und echten Code in Projekt-Tools wie GitHub und Jenkins einzupflegen – damit alle Monitore am Set realistische Dinge zeigten. Während der Drehbuchrecherche stellte Judge das Serien-Pitch-Deck seines Serien-Start-ups auch echten Venture-Capital-Firmen vor: Sie beteuerten, sie hätten liebend gern investiert.
Drei Gründe, warum diese Serie sehr gut ist.
1. Alles richtig!
Sie ist extrem anspielungsreich: Die Figur des Großinvestors Peter Gregory ist ein Mix aus Peter Thiel und Y-Combinator-Gründer Paul Graham. Und Hooli, das Unternehmen von Serien-CEO Gavin Belson, erinnert nicht nur an Google – Belson trägt auch Zehen-Sneakers, wie Google-Mitgründer Sergey Brin.
2. Alles falsch!
Auch wenn die Serie mit cleveren Anspielungen auf die Valley-Welt überrascht: Natürlich macht es auch Spaß, sich darüber zu echauffieren, dass Start-ups in Wahrheit GANZ ANDERS funktionieren.
3. Diese Typen, ey!
Schon mit Beavis and Butt-Head und dem Büroschlachtfilm Office Space schuf Mike Judge großartige Hybrid-Charaktere, die einerseits mit Klischees spielen, diese Schablone aber schnell sprengen. Mit Silicon Valley gelingt ihm das ebenso.