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US-Firma will tote Rockstars als Hologramm auf Tour schicken

von Business Insider
Einmal Jimi Hendrix oder Kurt Cobain live erleben: ein Traum vieler Musikfans. Das US-Unternehmen Eyellusion will ihn nun wahr werden lassen – mit Hilfe von Hologrammen. 

Michael Jackson, Elvis Presley, Bob Marley — Tote Popstars verdienen auch im Jenseits mehr als viele noch lebende Musiker. Laut der aktuellen Forbes-Liste der bestverdienenden toten Berühmtheiten spielte der King of Pop im vergangenen Jahr 115 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) ein und enttronte so den King of Rock'n'Roll mit 55 Millionen Dollar (49 Millionen Euro).

Zweistellige Millionenbeträge erwirtschafteten auch Bob Marley und John Lennon. In Anbetracht dieser unverminderten Strahlkraft, teils seit Jahrzehnten, verstorbener Idole könnte jetzt die Firma Eyellusion einen lang gehegten Traum der Nachlassverwalter von Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Amy Winehouse und Co. erfüllen: Live-Konzerte mit den Verblichenen.

Und zwar mittels Hologramm-Technik. Auf dem Metal-Festival Wacken präsentierte das US-Unternehmen Anfang August eine digitale 3D-Reproduktion des ikonischen Metal-Sängers Ronnie James Dio. Der 2010 verstorbene Ex-Black Sabbath-Frontmann und spätere Solo-Künstler flimmerte als bläulich schimmernder Wiedergänger während eines Tribut-Auftritts ehemaliger Mitmusiker über die Bühne und „performte“ mit charakteristisch ausgestreckter Mano cornuta seine 1984er Hymne We Rock.

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Michael Jackson, Elvis Presley, Bob Marley — Tote Popstars verdienen auch im Jenseits mehr als viele noch lebende Musiker. Laut der aktuellen Forbes-Liste der bestverdienenden toten Berühmtheiten spielte der King of Pop im vergangenen Jahr 115 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) ein und enttronte so den King of Rock'n'Roll mit 55 Millionen Dollar (49 Millionen Euro).

Zweistellige Millionenbeträge erwirtschafteten auch Bob Marley und John Lennon. In Anbetracht dieser unverminderten Strahlkraft, teils seit Jahrzehnten, verstorbener Idole könnte jetzt die Firma Eyellusion einen lang gehegten Traum der Nachlassverwalter von Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Amy Winehouse und Co. erfüllen: Live-Konzerte mit den Verblichenen.

Und zwar mittels Hologramm-Technik. Auf dem Metal-Festival Wacken präsentierte das US-Unternehmen Anfang August eine digitale 3D-Reproduktion des ikonischen Metal-Sängers Ronnie James Dio. Der 2010 verstorbene Ex-Black Sabbath-Frontmann und spätere Solo-Künstler flimmerte als bläulich schimmernder Wiedergänger während eines Tribut-Auftritts ehemaliger Mitmusiker über die Bühne und „performte“ mit charakteristisch ausgestreckter Mano cornuta seine 1984er Hymne We Rock.

All hail Ronnie James Dio. @OfficialRJDio #Wacken pic.twitter.com/bh6ZuMnZWM

— Wacken Open Air (@Wacken) 7. August 2016

„Es war unwirklich, fast als wäre er wieder da“, sagte Craig Goldy dem Rolling Stone. „Ich konnte ihn sehen. Er bewegte sich und sang, aber ich konnte ihn nicht berühren“, kommentierte der langjährige Dio-Gitarrist den leicht gespenstischen Auftritt.

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Währenddessen wunderten sich anwesende Fans gegenüber Business Insider eher über die plötzliche Größe des zu Lebzeiten nur 1,63 Meter großen Sängers. Weitere Reaktionen schwankten zwischen Amüsement, Irritation und Abscheu. Immerhin steht der Verdacht der Leichenfledderei im Raum.

Trotz der gemischten Resonanz seitens der 75.000 Wacken-Besucher plant Eyellusion den mehrere zehntausend Euro teuren Computer-Dio gemeinsam mit einer echten Band auf Tour zu schicken: „Durch Eyellusion haben wir die Möglichkeit, Ronnie wieder auf die Bühne zu bringen, wo er hingehört. So können wir sicherstellen, dass seine Musik und sein Andenken weiterleben“, sagt Wendy Dio, seine Ex-Frau und langjährige Managerin. Geplant sind laut Rolling Stone weitere Auftritte bereits 2017. Dabei sollen 12 Songs aus Dios gesamter Karriere auf der Setlist stehen.

Geht es nach Jeff Pezzuti, werden zukünftig auch noch weitere verstorbene Rocker als dreidimensionale Flimmer-Bilder wieder auferstehen: „Was wir mit unserem Hologram von Ronnie James Dio in Wacken gemacht haben, ist erst der Anfang“, sagt der Eyellusion-Chef.

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Bei Eyellusion ist auch Motörhead-Manager Todd Singerman an Bord, was die Frage nach einem Hologramm des Ende vergangenen Jahres verstorbenen Rock-Übervaters Lemmy Kilmister aufwirft. Gegenüber Rolling Stone wollte Pezzuti ein solches nicht ausschließen. Im Sinne der Rock'n'Roll Legende dürfte dies aber kaum sein. Auch ergäben sich hier wohl technische Schwierigkeiten: Trotz 4K-Auflösung können Pezzutis Hologramme bislang weder rauchen noch größere Mengen Whiskey-Cola trinken.

Allerdings sieht Pezzuti neben den leicht gruseligen Geister-Shows noch weitere Einsatzmöglichkeiten seiner revolutionären Ultra-HD-Technik. Gerade in Zeiten, in denen die Einnahmen aus dem Live-Sektor für Musiker immer wichtiger würden. „Finanziell und physisch ist es nicht immer möglich, alle Märkte zu befriedigen, auf denen Nachfrage herrscht“, sagt Pezzuti.

Eyellusion kann holographische Darbietungen von einer Show an viele Orte übertragen

Jeff Pezzuti, CEO von Eyellusion

Auch gebe es Acts, die aus unterschiedlichen Gründen nicht länger auf Tour gehen oder nur noch wenige Shows pro Jahr spielen könnten. Pezzuti könnte also Halbpensionären wie etwa den Rolling Stones (ganze 27 Shows in 2015) mit der digitalen Krücke noch einmal Beine machen: „Eyellusion kann holographische Darbietungen von einer Show an viele weitere Orte übertragen“, sagt er. Das eröffne globale Möglichkeiten.

Tatsächlich wurden schon mehrfach Live-Shows von Bands in Kinosäle übertragen. Erst im Frühjahr sorgten die Schmink-Rocker Kiss mit ihrem Konzert-Streifen Kiss Rocks Vegas für Furore. Gerade Kiss-Führungsmitglied und Bassist Gene Simmons könnte an der Hologramm-Technik Gefallen finden.

In der Vergangenheit hatte Simmons zum allgemeinen Schrecken der Rockfans mehrfach geäußert, er könne sich ein Fortbestehen seiner Band auch ohne Originalmitglieder vorstellen — auch in parallel auf Konzertreise gehenden mehrfachen Ausführungen. Jetzt scheint die Wirklichkeit Simmons Allgegenwärtigkeitsphantasien sogar schon überholt zu haben.

Dieser Text erschien zuerst auf Business Insider Deutschland.

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