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Twitter kriegt jetzt doch eine Timeline mit sortierten Inhalten

von Dominik Schönleben
Twitter führt offiziell ein, was schon lange abzusehen war: Eine nicht chronologische Timeline. Weil es bereits vor dem Release Kritik an der neuen Funktion hagelte, kommt das neue Feature erst einmal nur, wenn man es will. Spätere Versionen wird man jedoch umständlich abstellen müssen.

Bereits am Samstag sickerten erste Gerüchte durch, dass Twitter seine Timeline noch diese Woche verändern will. Anstatt alles chronologisch zu zeigen, will das soziale Netzwerk ausgewählte Tweets ganz oben anheften.

Immer wieder hatte das soziale Netzwerk in der Vergangenheit mit der Darstellung von Tweets experimentiert. Für viele User war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Twitter die chronologische Timeline beerdigen würde und sie durch einen Filter-Algorithmus ersetzt, wie Facebook ihn nutzt. Die Kritik der Twitter-User auf die von Buzzfeed veröffentlichten Gerüchte war deshalb geradezu zu erwarten: Es herrscht große Ablehnung.

Denn genau wegen der chronologischen Timeline bevorzugen viele von ihnen die Plattform gegenüber Facebook. Vor drei Monaten erst hatte das Unternehmen für Unmut unter seinen Usern gesorgt, als es den Favorit-Stern in ein „Gefällt mir“-Herz umwandelte. Der Hashtag #RIPTwitter verbreitet sich seit Monaten als Reaktion auf tatsächliche, vermutetete und geplante Änderungen weltweit, in den letzten Tagen mit neuem Schwung. 

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Nach dem Buzzfeed-Artikel meldete sich Twitter CEO Jack Dorsey dann auch zu Wort, um die aufgebrachten Fans zu beruhigen: „Hallo Twitter! In Bezug auf #RIPTwitter: Ich will, dass ihr alle wisst, wir hören euch immer zu. Wir haben niemals geplant, die Reihenfolge der Timelines nächste Woche zu verändern“, twitterte er. Alles scheinbar wohl nur ein Fehlalarm. Kurz darauf setzte Dorsey weitere Tweets ab, um die Situation zu entschärfen:

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Doch heute hat sich herausgestellt, dass Twitter nicht so gut zuhört, wie Dorsey es versprochen hat. Wer die App aufruft oder sich auf Twitter.com einloggt, soll in Zukunft vor der eigentlichen Timeline jetzt eine Auswahl an Tweets sehen, die als besonders wichtig eingestuft werden. Die Auswahl dieser besten Tweets soll nach Angaben eines Twitter-Sprechers ähnlich ausfallen, wie bei der auf Android-Geräten seit April 2015 integrierten Zusammenfassung, die die wichtigsten Tweets des Tages als Pushnachricht aufs Smartphone geschickt hat.

Gegenüber WIRED betonte der Twitter-Sprecher noch am Freitag, dass das Feature ganz normaler Teil der Timeline werden solle, vom User allerdings auf Wunsch deaktiviert werden könne (Opt Out). Hier hat sich die Taktik des Unternehmens geändert. Das neue Feature muss nun erst in den Einstellungen unter Timeline-Personalisierung aktiviert werden, ist also nur auf Wunsch aktiv (Opt In).

In den nächsten Wochen soll aber nach und nach bei allen Nutzern die neue Timeline mit Best-of-Tweets aktiviert werden. Wenn das passiert, wird man über eine kurze Nachricht in der Timeline darüber informiert — und hat dann die Möglichkeit, die Funktion nachträglich wieder auszuschalten. Die Aussage von CEO Dorsey bleibt technisch gesehen also wahr: Die neue Timeline wird nicht in dieser Woche eingeführt, sondern erst im Lauf der nächsten.

Twitter nennt die Unzufriedenheit seiner User als Grund für die Umstellung, die im Informationsfluss die besten Tweets verpassen würden. Trotzdem hält das Unternehmen nach eigenen Angaben die chronologische Timeline weiterhin für wichtig, da Nutzer so Geschichten finden können, die gerade jetzt geschehen. Um die klassische, chronologische Timeline zu finden, muss man einfach nach unten scrollen. Sie ist nicht so versteckt wie Facebooks „Most Recent“-Timeline

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