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Twitter geht gegen Social Bots vor

von Michael Förtsch
Mehrere Tausend Accounts soll Twitter vorerst gesperrt haben. Dazu kommen neue Plattformregeln die, zukünftig den Kampf gegen Social Bots vereinfachen sollen. Vor allem Trump-Unterstützer fühlen sich deshalb bedrängt.

Aus Russland gesteuerte Twitter-Bots haben offenbar geziehlt Donald Trump unterstützt, wie erst Ende JanuarBloomberg berichtete. Alleine im Zeitraum zwischen dem 1. September und 15. November 2016 hätten sie die Tweets des heutigen US-Präsidenten über 470.000 Mal geteilt. Nun will Twitter deutlich schärfer gegen derartige Fake-Accounts vorgehen.

Derzeit sollen deshalb mehrere Tausend Profile vorübergehend gesperrt worden sein, die durch „verdächtige Aktivitäten“ aufgefallen sind. Es soll überprüft werden, ob sie von automatisierten Systemen oder Menschen gelenkt werden. Die Kontoinhaber müssen sich dafür mit ihrer Telefonnummer verifizieren.

Bis ein Konto endgültig überprüft ist, wird es auch nicht länger für andere Profile als Follower gezählt. Dadurch sind unter anderem die Fan-Zahlen von Trump-Anhängern teils merklich gefallen. Einige Nutzer verloren mehrere Hundert oder stellenweise Tausende Follower. Unter den Hashtags#TwitterPurge und#TwitterLockOut beklagen sich jetzt vor allem konservative US-Nutzer, dass sie von Twitter gezielt angegriffen würden. „Trump-Leute und Konservative haben das Gefühl, dass in den Sozialen Medien Doppelstandards gelten“, sagte etwa der Alt-Right-Autor Mike Cernovichder Washington Post. „Diese Aktion bestätigt das nun.“

Twitter sagt, das aktuelle Vorgehen sei nur „Teil der fortlaufenden, umfassenden Bemühungen, Twitter für alle sicherer und angenehmer zu machen“. Dafür hat das Unternehmen nun auchneue Regeln angekündigt, durch die eine Nutzung von Bots deutlich erschwert werden soll. Unter anderem ist es untersagt, koordiniert „identische oder substantiell gleiche Inhalte“ über mehrere Accounts hinweg zu verbreiten“. Ausnahmen gäbe es nur für Meldungen über Katastrophen, Wetter oder „Ankündigungen, die die breite Öffentlichkeit“ betreffen.

Apps dürfen zudem keine Möglichkeiten mehr anbieten, um eine Nachricht von mehreren Accounts gleichzeitig zu twittern oder vorausgeplant Tweets zu liken und retweeten. Das betrifft sowohl das twittereigene ToolTweetDeck als auch Drittanbieter. In Kraft treten sollen die neuen Regeln am 23. März 2018.

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