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Transparenz im Parlament: US-Demokraten übertragen ihren Sitzstreik via Periscope

von Elisabeth Oberndorfer
Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses haben mit einem Sitzstreik im Parlament für ein strengeres Waffengesetz demonstriert. Nachdem das Parlamentsfernsehen die Kameras abdrehte, setzten die Demokraten Twitter, Periscope und Facebook ein, um ihren Protest live zu übertragen.

Twitter dient einmal mehr als politisches Werkzeug: US-Demokraten haben am Donnerstag einen Sitzstreik im Kongress gestartet, um die Republikaner zu einem schärferen Waffengesetz zu drängen. Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses, erklärte daraufhin eine offizielle Pause und ließ die Kameras abstellen. Der Parlamentssender C-SPAN beendete damit seine Übertragung.

Damit ihre Aktion trotzdem Aufmerksamkeit erhält, stiegen die protestierenden Abgeordneten auf andere Kanäle um. Die Demokraten wählten vor allem Periscope, um die Außenwelt am Sit-in teilhaben zu lassen. Auf Twitter konnte der Protest unter dem Hashtag #NoBillNoBreak mitverfolgt werden.

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Periscope reagierte auf die Geschehnisse im US-Kongress und richtete in der Livestreaming-App sogar einen eigenen Kanal ein, um Übertragungen des Sitzstreiks leichter auffindbar zu machen. Und Kayvon Beykpour, Gründer des Unternehmens, wagte einen Seitenhieb auf Facebook: „Wir haben zwar nicht Chewbacca, aber wir haben Demokratie“, twitterte er in Anspielung auf das jüngste Viral-Video von Facebook Live.

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Der Livestreaming-Dienst Periscope, der zu Twitter gehört, hat seit dem Launch von Facebooks Live-Funktion an Bedeutung verloren. Der Sitzstreik dürfte wie eine kleine Wiederaufstehung sein.

Allerdings kamen im Kongress auch Livestreams auf Facebook zum Einsatz. C-SPAN beteuerte, keine Kontrolle über die Kameras im Repräsentantenhaus zu haben und setzte die Übertragung mit der Einbindung von den Live-Videos der sozialen Kanäle fort.

16 Stunden nach Beginn des Sitzstreiks beschlossen die Republikaner in den Morgenstunden des Donnerstags, die Diskussion um das Waffenrecht auf den 4. Juli zu vertagen. Gegen drei Uhr Ortszeit löste sich der Sitzstreik langsam auf, bei dem sich mehr als 100 demokratische Abgeordnete beteiligten.

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Für Twitter ist der Einsatz bei politischen Ereignissen ein wichtiger Faktor, um sich von Facebook abzuheben. Die Plattform kämpft im Gegensatz zur Konkurrenz mit stagnierenden Nutzerzahlen, auch beim Livestreaming scheint Facebook Twitter überholt zu haben. Diese Woche wurde bekannt, dass das soziale Netzwerk 50 Millionen Dollar an Medien und Promis auszahlt, damit diese Facebook Live einsetzen.

Twitter versucht hingegen, Periscope mit einem Deal mit der National Football League (NFL) zu pushen. Über die App sollen Analysen und Ausschnitte von Football-Spielen übertragen werden, außerdem testet man erstmals Sponsoring für Periscope-Streams. 

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