Es wird sicher nicht das, was ihr erwartet. Außer ihr erwartet etwas sehr Merkwürdiges.
Ein schlammiger Flusslauf, eine Leiche und zwei FBI-Agenten, die frappierend an Mulder und Scully aus „Akte X“ erinnern. Alles gezeichnet in dicken Pixeln samt breitem Bedienbalken mit Verb-Befehlen und Inventar. So sieht die erste Szene von „Thimbleweed Park“ aus, dem nächsten Spiel von Ron Gilbert, der einst die Kult-Games „Maniac Mansion“ und „Monkey Island“ erdachte. „Wir wollen ein Point-and-Click-Adventure machen, wie wir es in den Achtzigerjahren bei Lucas Arts entwickelt hätten. Also nicht bloß ein Spiel im Geiste dieser Ära, sondern exakt so ein Spiel“, sagt Gilbert.
Wegen ihrer sehr speziellen Vorstellung haben die Entwickler von Anfang an auf Crowdfunding gesetzt. „Ich bin überzeugt, das ‚Thimbleweed Park‘ anders nicht möglich wäre“, sagt Gilbert. „Publisher mögen die Idee eines klassischen Adventures. Allerdings würde diese Idee über die Zeit korrumpiert. Und bevor du dich versiehst, gibt es In-App-Käufe und so einen Quatsch.“ Statt einem gewinnorientierten Geldgeber, seien Winnick und er daher lieber nur der spendenden Spielerschaft verpflichtet.
Bislang stehen schon die Story von „Thimbleweed Park“ und die fünf steuerbaren Charaktere: ein verfluchter Clown, ein Geist, eine Witwe und die zwei besagten FBI-Agenten. „War ‚Maniac Mansion‘ noch eine Horror-Parodie, nehmen wir nun ‚Twin Peaks‘ und ‚Akte-X‘ aufs Korn“, erklärt Ex-Lucas-Arts-Grafiker Gary Winnick. Vor allem deswegen glaubt Ron Gilbert, dass das Spiel alle verblüffen wird: „Es wird sicher nicht das, was ihr erwartet. Außer ihr erwartet etwas äußerst Merkwürdiges.“
„Thimbleweek Park“ soll im Juni 2016 für PC, Mac und Linux erscheinen. Fassungen für iOS und Android sollen folgen.