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Ermittler des tödlichen Tesla-Unfalls sehen Mitschuld beim Autopiloten

von WIRED Staff
Seit vergangenes Jahr ein Tesla-Fahrer bei einem Unfall starb, steht die Frage im Raum: Wer hatte schuld. Es ist klar, dass der Fahrer sich falsch verhielt. Aber nur er? Das National Transport Safety Board (NTSB) ist nun zu dem Schluss gekommen, dass auch der Tesla eine Teilschuld trägt.

Für die Unfallermittler vom NTSB war der tödliche Crash eines Tesla im Jahr 2016 ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Zum einen hatte der Lkw dem Tesla die Vorfahrt genommen, zum anderen war der Fahrer des Elektroautos unaufmerksam, weil der aktive Autopilot eben dies zuließ, berichtet Re/Code. Das System erlaubte demnach eine längere Nichtbeteiligung des Fahrers als in den Richtlinien des Herstellers vorgesehen.

Bei dem Unfall war ein 40 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Er war unter einen Lkw-Anhänger geraten, weil er sich wohl zu sehr auf den Fahr-Assistenten seines halb-autonomen Tesla verlassen habe, so die Unfallermittler. Die Situation habe das System überfordert. Andererseits hätte der Assistent gar nicht erst zulassen dürfen, dass der Fahrer ihm die komplette Verantwortung überlässt.

NTSB-Mitglied Ensar Becic sagte, ein System mit Autonomie-Level 2 sei von Eingriffen des Fahrers abhängig, um sicher zu sein – dieses forcierte Tesla damals allerdings nicht. Entsprechend kommt das NTSB entgegen früherer Aussagen der National Highway Security Administration zu dem Schluss, dass eine Teilschuld von Teslas Autopilot-Software vorliege. Die Software habe den Fahrer zwar von Zeit zu Zeit zum Steuern aufgefordert, dieser sei die Warnungen aber mit einem kurzen Griff zum Steuerrad losgeworden. Diese Interaktion ist laut NTSB eine schlechte Möglichkeit, die Fahreraufmerksamkeit zu ermitteln.

Wie viel Schuld Teslas Elektronik nun genau an dem Unfall trägt, bleibt also weiter Interpretationssache: Zwar hatte der Autopilot es dem verunglückten Fahrer erlaubt, ohne viele Eingriffe sein Fahrzeug auf Kurs zu halten – doch verstieß dies klar gegen die Nutzungsvorschriften durch den Hersteller. Es bleibt also die Frage, wie viel Selbstverantwortung der Besitzer eines Fahrzeugs trägt.

Die eigene Unachtsamkeit kostete den Tesla-Fahrer letztlich das Leben, als er ungebremst unter den Sattelschlepper raste, der ihm die Vorfahrt genommen hatte. Dennoch dürften künftige teilautonome Fahrzeuge mehr Kontrollmechanismen aufweisen, damit die Augen des Fahrers auf der Straße bleiben. 

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