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Super Mario Run beweist, dass Nintendo eine Zukunft hat

von Michael Förtsch
Na endlich! Mit Super Mario Run wagt Nintendo, was die Fans schon seit Jahren fordern: Der japanische Spielemacher bringt seine Marken aufs Smartphone und Tablet. Das simple Game zeigt, wo Nintendos Stärke und Zukunft liegen.

Damit hatte wohl keiner gerechnet. Nach Apple-Chef Tim Cook trat auf der iPhone-7-Keynote am Mittwoch plötzlich Shigeru Miyamoto auf die Bühne, der Erfinder von Donkey Kong, Mario und Zelda. In gebrochenem Englisch kündigte er an, dass Nintendos kleiner Klempner mit Super Mario Run noch 2016 auf die iOS-Geräte von Apple kommt – und irgendwann später auch auf Android.

Das Spiel selbst wirkt dabei zunächst recht unspektakulär. Der rot-blaue Bursche läuft automatisch von links nach rechts. Der Spieler selbst lässt ihn durch das Antippen des Screens lediglich über Hindernisse, auf Gegner oder gegen Steinblöcke hüpfen. Ein Runner mit One-Button-Mechanik wie Canabalt ist Super Mario Run also. Klingt fast ein bisschen zu simpel, demonstriert aber auch, dass Nintendo erkannt hat, was eigentlich seine Identität ist und seine Zukunft sein sollte.

In den letzten Jahren hatte Nintendo zu kämpfen. Die Konsolen Wii und Wii U hinkten der Konkurrenz von Microsoft und Sony bei der Rechenkraft stets hinterher. Viele Studios und Publisher verzichteten daher auf den Aufwand, ihre grafisch imposanten Top-Titel auf die Nintendo-Plattformen anzupassen. Hauptsächlich Nintendo-eigene Titel wie Super Mario 3D World, Super Smash Bros., Mario Kart 8 und The Legend of Zelda: Twilight Princess HD tragen aktuell die Wii U.

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Das zeigt jedoch auch, dass nicht die Hardware, sondern die Marken, die Charaktere und das damit assoziierte Spielgefühl die noch immer große Popularität und Marktmacht von Nintendo begründen. Genau daher scheint auch die aktuelle Urheberrechtsoffensive gegen Fan-Projekte zu rühren.

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Das zusammen mit dem Mobile-Game-Studio DeNA entwickelte Social-App-Experiment Miitomo und zuvorderst das gemeinsam mit Niantic kreierte Pokémon Go beweisen, dass Nintendo und seine Marken auch abseits der eigenen Plattformen erfolgreich existieren und überleben können.

Dabei scheint Nintendo seinem Standard treu zu bleiben. Denn was die Nintendo-Games spielenswert macht, sind nicht nur ihre Storys und Figuren, sondern ebenso die stets für die Ziel-Hardware maßgeschneiderte Spielerfahrung. Das spiegelt sich auch im minimalistischen Super Mario Run wieder. Das Spiel ist perfekt auf die Möglichkeiten und Haptik eines Smartphones angepasst.

Ob Super Mario Run einen Hype wie Pokémon Go auslösen wird? Wohl nicht im gleichen Ausmaß. Allerdings darf man, weil das Game in seiner Basisversion als Gratis-Download erscheint, durchaus mit Millionen Spielern und einem abermals steigenden Börsenwert rechnen.

Für Nintendo dürfte der Titel auch ein Testlauf sein, dem später komplexere aber gleichfalls eigens für die Touch-Steuerung ausgelegte Zelda-, Donkey-Kong- oder auch Metroid-Spiele folgen dürften. Das wäre zumindest ein ebenso mutiger wie logischer Weg. Dass Nintendo im Gegenzug die eigenen Konsolen langfristig komplett aufgibt, damit ist in Anbetracht der kommenden Nintendo NX und dem durchaus erfolgreichen Nintendo 3DS aber erst einmal nicht zu rechnen.

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