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Neuer Steve-Jobs-Film: Was wir von Christian Bale als Apple-Boss erwarten – oder eben auch nicht

von Nilz Bokelberg
Ganz langsam scheint ein neues Filmgenre zu entstehen: Steve-Jobs-Biopics. In „jOBS“ spielte vor zwei Jahren Ashton Kutcher den Apple-Boss. Der Film konzentrierte sich eher auf die dramatisch-emotionale Ebene. Nun dürfen die nächsten ran: Autor Aaron Sorkin („The Social Network“), Regisseur Danny Boyle („127 Hours“, „Slumdog Millionaire“) und in der Hauptrolle Christian Bale, der Durchgeknallten-Darsteller vom Dienst. Bei dieser Besetzung kann man schon mal sicher sein: Emotionen werden diesmal eher keine große Rolle spielen.

Seien wir mal ehrlich: Der Output von Bale ist nun wirklich keine Filmographie von Charakteren, die uns reihenweise die Tränen in die Augen getrieben hätten. Der schlechtgelaunteste Batman der Filmgeschichte, Serienkiller und Markenfetischist Patrick Bateman oder der schlaflose „Machinist“ Trevor – Christian Bales Figuren sind immer kaputt, immer verhärmt, immer frustrierter Restmüll der Gesellschaft. Mal mehr, mal weniger erfolgreich in dem, was sie tun.

Und auch Sorkins „The Social Network“ war ja eher ein Film, der durch seine technische Kühle beeindruckte, durch seine übertrieben nüchterne Darstellung und nicht, weil man sich als Zuschauer den Figuren besonders verbunden gefühlt hätte. So hat Sorkin es am liebsten: Eher wie ein Chronist schreiben, als wie ein wertender Beobachter. Auch die großartige, von ihm kreierte, Serie „The Newsroom“ schlägt in diese Kerbe.

Der Film dürfte eine kritische, düstere Analyse des Masterminds Jobs werden.

Nilz Bokelberg

Einzig Danny Boyle als Regisseur könnte für eine Überraschung sorgen. Sein Output ist so vielfältig, dass man immer eine Wundertüte erwarten muss. Allerdings: Auch Boyle ist zuweilen ein Regisseur, dem „style over substance“ geht. Ästhetik gilt als Grundpfeiler seiner Filme. Insofern passt er eigentlich perfekt zu einem Apple-Film.

David Fincher, Regisseur von „Fight Club“, ist angeblich vor kurzem aus dem Projekt ausgestiegen, ebenso Leonardo DiCaprio, der eigentlich die Hauptrolle spielen sollte. Die Personalien machen klar, um was für einen Film es sich wahrscheinlich handeln wird: Eine kritische, düstere Analyse des Masterminds Jobs. Vermutlich sehr farbentsättigt, mit langen Fahrten und großen Einstellungen. Dann wäre das auch abgehakt.
 

Und danach freuen wir uns auf ‚iMac - das Musical’!

Fehlen noch die lustig-bunt-schrille Komödie über den Apple-Freak, am besten mit Jim Carrey als Steve Jobs und der Pixar-Animationsfilm über den einsamen Professor, der sich mit einem Apfel anfreundet. Wie man sich Jobs als Animationsfigur vorzustellen hat, kann man übrigens schon super im zweiten Teil von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ sehen. Danach wären die Genres vermutlich erschöpft und der Zeitpunkt erreicht, an dem Til Schweiger noch eine deutsche Version der Geschichte dreht. 

Halten wir fest: Steve Jobs ist im Grunde der moderne Zauberer von Oz. Freuen wir uns also auf „iMac - das Musical“! 

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