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Der wahrscheinlich beste Weg, selbst in einem „Star Wars“-Film mitzuspielen

von Timo Brücken
Der Shooter „Star Wars: Battlefront“ sollte die Fans heiß machen kurz vor dem Kinostart des neuen „Krieg der Sterne“-Teils — mit den Schlachten aus der alten Trilogie. WIRED testete das Spiel vor Release zehn Stunden lang auf der Xbox One. Hier der Testbericht - ergänzt mit aktuellen Informationen zum Spiel.

Update 27.01.16: Im März erscheint das erste von vier DLCs für „Star Wars: Battlefront“. In Outer Rim können Spieler in den Fabriken von Sullust und in Jabba the Hutts Palast kämpfen. Danach folgt Battlefront Bespin, das in Cloud City spielt. Die dritte Expansion trägt den Namen Death Star — Details dazu sind aber noch nicht bekannt. Worum es im letzten DLC geht, das Anfang 2017 erscheinen soll, verschweigt Electronic Art. Doch es ist anzunehmen, dass es sich hier um ein Tie-in zum nächsten „Star Wars“-Film „Rogue One“ handelt, der kurz vorher in die Kinos kommt. Der Film soll die Geschichte der Piloten erzählen, die die Pläne des Todessterns gestohlen haben. Der Season-Pass für alle vier DLC kostet 50 Euro.

Unser Spiel-Test: Als ich Luke Skywalker zum ersten Mal begegne, lebe ich nicht mehr lange. Ich befinde mich auf dem Planeten Hoth und renne als Stormtrooper durch einen der schmalen Gänge, die die Rebellen ins Eis geschlagen haben. Über mir tobt die Schlacht zwischen Rebellion und Imperium, die man aus „The Empire Strikes Back“ kennt. Kaum habe ich realisiert, wer die dürre Gestalt in schwarz mit dem grünen Lichtschwert vor mir ist, werde ich schon niedergestreckt. Ob durch die Laserklinge des Jedis oder die von ihr zurückgeworfenen Schüsse meines eigenen imperialen Blasters — ich weiß es nicht.

Man stirbt schnell und oft in „Star Wars: Battlefront“, dem neuen Multiplayer-Shooter von EA und Dice. Sei es durch die ständig gut sichtbar übers Schlachtfeld zischenden Blasterschüsse oder weil einem einfach mal ein brennender TIE Fighter auf den Kopf kracht — gerade als Anfänger geht es quasi im Minutentakt wieder von vorne los. Das Spiel ist ein ständiges Gegen-Anrennen. Man läuft immer wieder los, findet den Gegner, schießt und hofft, zu treffen und selbst nicht getroffen zu werden. Falls doch, versucht man es eben noch einmal. Das klingt nicht sehr motivierend, ist es aber — zumindest in den ersten zehn Stunden.

Weil die Atmosphäre einfach stimmt. „Star Wars: Battlefront“ ist der wahrscheinlich beste Weg, selbst in einem „Star Wars“-Film mitzuspielen. Wenn man durch die Schützengräben von Hoth rennt, ein Speeder-Bike zwischen den Bäumen von Endor hindurchmanövriert oder im X-Wing über Tatooine donnert, fühlt man sich immer wie mitten in einem der Teile der klassischen Trilogie. Das Spiel gibt einem das Gefühl, tatsächlich an einem riesigen „Krieg der Sterne“ teilzunehmen, der ganze Planeten und Planetensystem umfasst. Aber eben nur das Gefühl.

Das Gefühl, wirklich am Krieg der Sterne teilzunehmen

Denn „Star Wars: Battlefront“ ist kein „Battlefield: Star Wars Edition“, auch wenn manche sich das vielleicht gewünscht hätten. Die Karten sind riesig und bieten viel Platz zum Herumlaufen, -fahren oder -fliegen. Aber es gibt keine Basen, in denen einfach jede Menge Fahrzeuge zur freien Verfügung herumstehen. Kampfläufer und Raumschiffe müssen mit Tokens herbeigerufen werden, die irgendwo auf der Karte herumliegen — wenn sie überhaupt gesteuert werden können und nicht einfach automatisiert ins Geschehen eingreifen. Ähnliches gilt für sämtliche Sonderwaffen und Upgrades: Granaten, Raketenwerfer, Scharfschützengewehre und besondere Fähigkeiten müssen über Spielkarten aktiviert werden, von denen man maximal drei mit sich tragen kann und die mit Credits gekauft werden müssen.

Das führt dazu, dass ein Großteil der Schlachten von Fußsoldaten mit Standardausstattung ausgetragen wird. Immer mal wieder biegt ein AT-ST um die Ecke oder X-Wings und TIE Fighter liefern sich Dogfights über den Köpfern der Spieler. Aber es könnte noch mehr sein — muss es nur nicht. Die Flieger haben mit „Jägerstaffel“ ihren ganz eigenen Spielmodus bekommen (wenn auch leider nur mit Raumschiffkämpfen statt tatsächlichen Weltraumschlachten). Und die Bodengefechte sind auch so intensiv und spaßig genug.

Vor allem wenn die Helden ins Spiel kommen. Prinzessin Leia, Luke Skywalker, Han Solo, Darth Vader, Boba Fett oder der Imperator tauchen nur selten auf. Als Teamleader können sie eine Partie mit ihren Sonderfähigkeiten und der nötigen Feuerkraft im Rücken aber schnell drehen. Wenn sich ein Checkpoint des Gegners partout nicht einnehmen lässt und plötzlich ein Jedi oder Sith-Lord zur Unterstützung auftaucht, hebt das die Laune ungemein.

Ein ziemlich konventioneller Shooter, der dem Genre nichts neues hinzufügt

Fragt sich nur, wie lange. Denn wenn man ehrlich ist: „Star Wars: Battlefront“ ist alles in allem ein ziemlich konventioneller Shooter, der dem Genre nichts wirklich neues hinzufügt. Das „Star Wars“-Feeling ist enorm authentisch, aber mehr auch nicht. Letztlich kämpft man sich durch die immer gleichen Multiplayer-Matches, läuft immer wieder los, findet den Gegner, schießt und hofft, zu treffen... Und was in den zehn Stunden Test vor dem offiziellen Release extrem viel Spaß gemacht hat, muss es in den zehn Monaten danach noch lange nicht tun.

Irgendwann nervt es dann vielleicht doch zu sehr, selbst an kleinsten Felsvorsprüngen hängenzubleiben, keine richtige Minimap zu haben oder die verdammten Stormtrooper im Schnee einfach nicht sehen zu können. Und dieser Skywalker erst.

Star Wars: Battlefront“ ist ab dem 19. November für Xbox One, PlayStation 4 und PC erhältlich. EA-Access-Kunden können das Spiel schon vorher zehn Stunden lang antesten, das haben wir getan. 

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