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Mexikos Drogenboss „hackt“ sich mit Hi-Tech-Tunnel aus dem Knast

von Michael Förtsch
Drogengeld macht vieles möglich und offensichtlich auch äußerst kreativ. Zum zweiten Mal ist der Kartellboss El Chapo aus einem Hochsicherheitsknast geflohen. Diesmal durch einen wahren High-Tech-Tunnel.

Am vergangen Samstagabend fanden die Wärter des Gefängnisses El Altiplano bei Almoloya de Juárez die Zelle von Joaquín Guzmán Loera leer vor. Der 58jährige ist der Führer des mexikanische Sinaloa-Kartells und gilt als einer reichsten und mächtigsten Drogenbosse seit Pablo Escobar. Bereits 2001 ist der El Chapo (spanisch für „Der Kurze“) genannte Kriminelle aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Jalisco getürmt. Die genauen Umstände sind bis heute ungeklärt. Je nach Quelle sei er entweder mit einem Wäschetransporter hinausgelangt oder einfach durchs Gefängnistor spaziert. Nun, nachdem Guzmán erst im Februar 2014 bei einer gemeinsamen Operation der US-Antidrogenbehörde und des mexikanischen Militärs festgesetzt wurde, ist ihm nun wieder ein Ausbruch geglückt.

Über einen von der mexikanischen Sicherheitskommission als „äußerst elaboriert“ bezeichneten Tunnel in neun Metern Tiefe soll er geflohen sein. Rund 1,5 Kilometer lang ist der unterirdische Fluchtweg, der nicht nur mit PVC-Rohren stabilisiert und mit Treppen und einem Belüftungssystem ausgestattet wurde.

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Nein, auch durchgehende Beleuchtung und ein Schienensystem mit Mini-Moped sollen installiert sein, das den Drogenboss zu einem grauen Backsteingebäude nahe dem Gefängnis brachte. Der Zugang dazu war ein lediglich 50 mal 50 Zentimeter messendes Loch, das sich unter einer Klappe in der Duschkabine des Insassen verbarg. Möglicherweise trat El Chapo gemeinsam mit einigen Mithäftlingen Anfang des Jahres nur in den Hungerstreik, um sich nun durch den engen Schacht zwängen zu können.

Wie genau und über welchen Zeitraum der Tunnel konstruiert wurde, ist bisher noch ungewiss. Der Aufwand ist jedenfalls beeindruckend, aber im Drogengeschäft nicht ungewöhnlich. So setze das Sinaloa-Kartell für Schmuggelaktionen schon des Öfteren auf professionelle Tunnelsysteme, die etwa unter Grenzanlagen hindurch gegraben wurden. Kuriere anderer Kartelle verschifften hingegen mit selbstgebauten U-Booten große Drogenladung. Und selbst riesige Druckluftkanonen wurden schon eingesetzt, um Heroin- und Kokainpakete über die Grenzzäune von Mexiko auf auf US-Staatsgebiet zu feuern.

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