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„Love Doctors“ und falsche Flirts: Wie Cyberkriminelle den Valentinstag ausnutzen

von Sonja Peteranderl
Blinkende Pixel-Herzen, online bestellte Rosen, Flirten auf Dating-Portalen: Am Valentinstag boomen die digitalen Liebesbeweise — und bieten Kriminellen eine perfekte Plattform für Attacken und Betrügereien.

Der Tag der Liebenden „wird auch von Cyberkriminellen geliebt“, warnt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. „Er bietet den idealen Aufhänger, um in E-Mails mit verheißungsvollem Inhalt Schadsoftware zu verbreiten, gehetzte Männern in letzter Minute mit betrügerischen Geschenkgutscheinen zu versorgen oder ihnen gar mit einem Trick ein ganzes Jahresabo für Blumen anzudrehen — inklusive monatlicher Kreditkartenabrechnung.“

Die skurrilsten Betrüger sind sogenannte ‚Love Doctors‘.

Sicherheitsforscher entdecken vor dem Valentinstag jedes Jahr eine Flut von gefährlicher Software, die durch den falschen Klick auf eine Fake-Webseite mit Sonderangeboten oder einen dubiosen E-Mail-Anhang aktiviert werden kann. Sehen sich die Internetnutzer die vermeintliche Speisekarte mit dem Valentinstagsmenü oder das Reiseangebot an, wird heimlich eine Backdoor für die Angreifer auf dem Rechner installiert. 

Als Tarnung nutzen die Kriminellen dabei häufig die Namen bekannter Shopping- und Coupon-Portale. „Wenn ein Angebot sich zu gut anhört, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch“, warnt die IT-Beratung Trend Micro.

Die skurrilsten Betrügern, die am Valentinstag im Internet ihr Unwesen treiben, sind laut Sicherheitsexperte Christian Funk sogenannte „Love Doctors“: „Sie wollen gegen ein Entgelt gebrochene Herzen heilen und geben sogar eine Erfolgsgarantie, die Ex-Geliebte oder den Ex-Geliebten zurückzuerobern“. Ihre Dienste preisen die modernen Liebeszauberer meist in Chats an.

Aber schließlich wird es passieren: Ihr neuer ‚Freund‘ wird sie nach Geld fragen.

Kriminelle durchstöbern aber auch Dating-Websites und soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter auf der Suche nach Opfern, die sich am Tag der Liebe einsam fühlen. Mit Informationen, die sie vorher aus dem Netz gesammelt haben, gehen sie auf das Gegenüber ein und präsentieren sich als der perfekte Flirt: Sie geben vor, ähnliche Vorlieben zu haben, nutzen geschickt Schwächen aus und erschleichen sich das Vertrauen der Opfer. 

„Aber schließlich wird es passieren: Ihr neuer ‚Freund‘ wird sie nach Geld fragen“, schreibt das FBI in seiner Warnung vor Liebes-Scams. Opfer könnten so nicht nur viel Geld verlieren, sondern sich sogar der Geldwäsche schuldig machen. Eine häufige Masche in den USA: Unter dem Vorwand, dass sie gerade im Ausland seien, bitten die Betrüger ihre Onlinebekanntschaft, Schecks für sie einzulösen und das Bargeld außer Landes zu schicken. Andere Kriminelle tauschen mit ihren Flirts intime Fotos aus — und drohen dann, sie ins Netz zu stellen, falls die Opfer kein „Lösegeld“ zahlen. 

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