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Die Bundesregierung will bis 2035 flächendeckend intelligente Stromzähler in Deutschland einführen

von WIRED Staff
Ein Gesetzentwurf zur „Digitalisierung der Energiewende“, den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel entwickelt hat, wurde am vergangenen Mittwoch vom Bundeskabinett durchgewunken. Der Inhalt: Bis 2035 sollen flächendeckend intelligente Stromzähler in deutschen Betrieben und Haushalten installiert werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Stromzählern sind die sogenannten „Smart Meter“ in ein Kommunikationsnetz eingebunden. Dadurch sind sie in der Lage, den ermittelten Stromverbrauch in einem Haushalt oder Betrieb automatisch an den jeweiligen Energieversorger zu übermitteln. Nach den von Sigmar Gabriel vorangetriebenen Plänen der Bundesregierung sollen die intelligenten Zähler jetzt schrittweise bis 2035 flächendeckend in Deutschland eingeführt werden. Das geht aus dem durch das Bundeskabinett abgesegneten Gesetzentwurf zur „Digitalisierung der Energiewende“ hervor, wie heise online berichtet.

Die Umstellung auf die intelligenten Messsysteme soll in mehreren Stufen erfolgen: Während ab 2017 zunächst größere Verbraucher wie etwa Unternehmen mit neuen Zählern ausgestattet werden, soll der Einbau ab 2020 auch für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden verpflichtend werden. Betroffen sind davon vor allem Haushalte, in denen fünf Personen oder mehr leben. Kleinere Verbraucher sollen dann Stück für Stück mit „Smart Metern“ ausgestattet werden. Dabei sieht es nach den aktuellen Plänen danach aus, dass Netzbetreiber Haushalte auch nach eigenem Ermessen auf die neue Technologie umstellen können.

Kritiker der „Smart Meter“ sehen den Datenschutz der Verbraucher durch die neuen Messsysteme gefährdet. Diesen Befürchtungen will die Regierung durch einen Katalog mit technischen Richtlinien und Schutzprofilen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entgegenwirken. Danach dürfen die abgelesenen Daten nur anonymisiert, pseudonymisiert oder aggregiert an wenige Stellen übermittelt werden. Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten sollen nicht möglich sein.

Dennoch betrachtet der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) die Pläne zur Zwangsdigitalisierung der deutschen Haushalte argwöhnisch. Er fordert, dass der Einbau auf freiwilliger Basis erfolgen müsse und Verbraucher nicht für eine Modernisierung zur Kasse gebeten werden dürften, von der sie keine Vorteile haben. 

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