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Sean Parker übt harte Kritik an Facebook

von WIRED Staff
Der Mitbegründer von Napster und ehemalige Teilhaber von Facebook bereut seine Rolle bei der Verbreitung von Social Media. Auf einem Axios-Event sagte Parker: Die Betreiber von Sozialen Netzwerken wüssten ganz genau, was sie da tun. Es ginge darum, Menschen gezielt süchtig machen.

Für Sean Parker ist die die Sache klar. Beim Aufbau von Facebook hätten sich sich dessen Macher gefragt: Wie kann man möglichst viel Aufmerksamkeit und Zeit von Nutzern auf die Plattform ziehen? Nun gehörte Parker selbst zu diesen Machern und bei einem Konferenz-Auftritt diese Woche teilte er die Antwort mit der Welt: Likes und Kommentare als Belohnungsmöglichkeiten sollen gezielt menschliche Schwächen ausnutzen.

Social Media verändere mit seiner Marktdurchdringung nicht nur die gesellschaftlichen Strukturen, sagte Parker, sondern ebenso die Produktivität und letztlich auch die Gehirne der Menschen. Wie sich das Ganze auf Kinder auswirkt, sei noch einmal eine ganz andere Frage. Kritiker vermuten das schon lange, dass aber Sean Parker selbst die Gefahr der Netzwerke so offen zugibt, kommt für viele unerwartet.

Für den Entwickler setzt das Soziale Netzwerk gezielt eine Schwachstelle der menschlichen Psychologie um. Regelmäßige Portionen an Dopamin durch Likes und Kommentare halten den Nutzer demnach bei der Stange. Wie Parker im Video anmerkt, seien sich die Macher – er selbst, Mark Zuckerberg oder der Instagram-Gründer Kevin Systrom – dessen schon immer bewusst gewesen. Dennoch schufen sie die entsprechenden Systeme. Heute gibt sich der Unternehmer geläutert und betrachtet sich als eine Art Gewissensverweigerer in Sachen Social Media.

Zwischenzeitig hielt Parker im Jahr 2004 als Berater von Facebook sieben Prozent der Firmenanteile — heute wären diese mehr als 30 Milliarden Dollar wert. Seine Rolle als Tech-Milliardär sieht Parker kritisch: Wenn er und seinesgleichen zu einer unsterblichen Elite würden, sei die heutige soziale Ungleichheit nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird.

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