Wenn Google Street View nicht auf die Färöer-Inseln kommt, dann kommen die Färöer-Inseln eben zu Google Street View. Der Online-Dienst hat es sich seit 2007 zur Aufgabe gemacht, Orte, Sehenswürdigkeiten und Naturwunder mit 360-Grad-Bildern für alle Internetnutzer zugänglich zu machen. Die im Nordatlantik verborgenen Färöer-Inseln konnte man aber bisher noch nicht online bestaunen, sehr zum Bedaueren ihrer Bewohner. Die Färingerin Durita Dahl Andreassen startete Anfang des Jahres sogar eine Online-Petition, Google aber sah keine Möglichkeiten, die bergigen Inseln zu filmen. Andreassen schon. Sie gründete ein eigenes Foto-Projekt namens Sheep View 360.
Ihr Ziel: Jeden Winkel der Insel mit Bild- und Videomaterial, aufgenommen von Schafen, zu erschließen und auf Google Street View zu veröffentlichen.
Schafe als Kameraleute, für die Färinger war das keine weit hergeholte Idee, da auf ihren 18 Inseln insgesamt mehr Schafe leben als Menschen. Auf ihrem Blog Sheep View 360 zeigt Andreassen mit derzeit fünf Schafen wie gut das funktioniert. Bereits wenige Wochen nach der Bekanntgabe ihrer Idee, tat sie sich mit einem Erfinder und einem Schafhirten zusammen, die ihr bei der Umsetzung assistierten.
Die Technik, die sie entwickelt haben, ist simpel: Den Schafen schnallen sie ein Geschirr um, auf dem eine 360-Grad-Kamera befestigt ist und das mit einem Solarpaneel und einem Smartphone versehen ist. Das Solarpaneel löst das Laufzeit-Problem der Kamera-Akkus. Anhand des Smartphones bekommen Andreassen und ihr Team die Koordinaten zum Material und können die Position des Schafes im Blick behalten.
Bisher ist das Projekt erfolgreich. Auf einer Karte verzeichnet Andreassen, welche Orte ihre Schafe bisher abgelaufen sind und erfolgreich gefilmt und fotografiert haben. Die Schafe, die frei auf der Insel herumlaufen, scheinen auch laut Google eine optimale Lösung. „Wir fühlen uns ein wenig schafig“, kommentierte das Unternehmen. „Das hier könnte eine Lösung für das Gelände-Problem sein.“
Bisher haben die Andreassens Schafe fünf Panorama Bilder und über 360 Videos aufgezeichnet. Mehr zu den Anfängen ihres Projekts gib es hier.
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