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Dieses Horror-Game spielt auf dem Smartphone einer Fremden

von Michael Förtsch
In einem fremden Smartphone zu stöbern, kann faszinierend sein. Im Indie-Game Sara is Missing wird es zum Spielprinzip. Doch auf die Neugier folgt bald der blanke Horror.

Es ist nichts Ungewöhnliches, in der Fußgängerzone, auf dem Parkplatz oder auf der Couch in einem Café ein verlorenes Smartphone zu finden. Genau das passiert auch zu Beginn des Horror-Games Sara is Missing. Das Telefon gehört der namensgebenden Sara, die unter unerklärlichen Umständen verschwunden ist. Statt das Gerät bei der Polizei abzugeben, beginnt man als Spieler allerdings, es neugierig zu erforschen. Das geschieht gänzlich in der iOS-ähnlichen Benutzeroberfläche des Telefons. Wie ein iPhone wird es durch Slide-to-Unlock entsperrt, woraufhin sich die KI-Assistentin IRIS meldet, die sich virtuelle, aber trotzdem ernste Sorgen um ihre Besitzerin macht.

In einem Chat mit Multiple-Choice-Dialogen erklärt die KI-Helferin, dass Sara wohl „irgendetwas zugestoßen“ und das Telefon dabei beschädigt worden sei. Das letzte Video der jungen Frau, das sie verängstigt und weinend in der Dunkelheit zeigt, macht das mehr als deutlich. Daraufhin beginnt man, sich durch die Textnachrichten und E-Mails von Sara zu lesen, um herauszufinden, was geschehen ist. Darunter sind Chats mit ihrer Mutter, die das Interesse ihrer Tochter an Parapsychologie und Geistern kritisiert. Ein Streit mit ihrem Ex-Freund Derek, aber ebenso ihre innige Freundschaft zu Jill und Aya lassen sich nachvollziehen. Nebenbei gelingt es IRIS, bislang verloren geglaubte Daten wiederherzustellen.

Nach und nach kommen weitere Bilder, Videos und Mails hinzu, durch die man Sara immer besser kennenlernt. Sie liebt ihre Katze Alaska, schreibt kleine Gedichte und arbeitet eigentlich viel lieber, als zu feiern. Gleichzeitig spekuliert sie aber auch über die Existenz von „Geistern im Cyberspace“, urbane Legenden und einen mysteriösen „Roten Raum“. Richtig verstörend wird es aber erst, als plötzlich die Konversation mit dem angeblichen Bekannten einer Freundin auftaucht, der Sara zu einer geheimen Party eskortierten soll. Nun wird allmählich klar, dass sie wohl nicht nur einfach entführt wurde, sondern womöglich eine übernatürliche Kraft hinter ihrem Verschwinden steckt.

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Sara is Missing ist kostenlos und lässt sich in einer Stunde durchspielen. Hinter dem Indie-Experiment steht das kleine Team des Studios Monsoon Lab. Die Entwickler haben sich zweifellos vom Horrorfilm Unknown User inspirieren lassen, der sich ausschließlich auf dem Desktop eines MacBooks abspielt. Doch Sara is Missing schafft es trotz mancher allzu offensichtlicher Anleihen, eine ganz eigene Geschichte zu erzählen, mit Sara und IRIS glaubhafte Charaktere zu schaffen und einem so einige Schauer über den Rücken zu jagen.

Sara is Missing ist für Android, PC und Mac erhältlich.

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