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Studie: Russische Hacker nutzen gefälschte Leaks

von WIRED Staff
Eine Sicherheitsstudie belegt, dass sich russische Hacker nicht nur Zugriff auf gesicherte Dokumente und E-Mails verschafften: Offenbar wurden einige Dokumente vor der Veröffentlichung verändert, um Verwirrung zu stiften.

Die Gruppe Citizen Lab, eine aus Toronto stammende Menschenrechtsgruppe, die sich auf Cyber-Security spezialisiert, veröffentlichte am Donnerstag die Studie mit dem Titel „Tainted Leaks“, wie WIRED US berichtet. Demnach haben russische Hackergruppen wie etwa CyberBerkut im Laufe der letzten Zeit über 200 Ziele attackiert, darunter unter anderem russische Medien, einen ehemaligen Premierminister sowie zahlreiche Politiker der Regierung, der Opposition und aus Militärkreisen.

Aber die Hacker veröffentlichten nicht nur gestohlene Informationen: Wie der Report zeigt, wurden im Falle des amerikanischen Journalisten David Satter vorab gefälschte Informationen publiziert. Den geleakten Mails zufolge wollte Satter offenbar eine Reihe von Artikeln über diverse russische Medien koordinieren, die sich äußerst regierungskritisch zeigten. Mittels dieser gefälschten Informationen wollte CyberBerkut beweisen, dass die US-Regierung versuche, die russische Politik zu beeinflussen.

Bereits vor dem durch den Report bewiesenen Beispiel gab es Indizien über ähnliche Fälle. Bei dem auf WikiLeaks geposteten Mailverkehr von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton warnten Beteiligte ihrer Wahlkampagne ebenfalls vor falschen Informationen. CyberBerkut selbst scheint laut dem Report übrigens nicht alleine zu arbeiten, sondern in engem Kontakt zu anderen Hackergruppen zu stehen, die bei den Hackerangriffen auf Clinton beteiligt waren. Das Ziel solcher Fälschungen ist klar: Durch die kompromitierten Informationen soll nicht nur die öffentliche Meinung beeinflusst werden; es geht vielmehr darum, das Vertrauen in die Medien zu schwächen.

Doch anscheinend ist die Taktik, gefälschte Informationen zu nutzen, auch bei der Gegenseite der Hacker beliebt: Der jetzige französische Staatspräsident Macron nutzte bei den veröffentlichten Leaks laut The Daily Beast offenbar selbst gefälschte Dokumente, um auf diese Weise Hacker zu verwirren. 

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