True Love, so der Name des Roboters von Nicole He, führt dabei mit Sprachansagen durch den Prozess. Der Nutzer legt, wie Vice berichtet, seine Hände auf eine kleine Matte, die mit Sensoren ausgestattet ist. Diese reagieren auf körperliche Reaktionen wie etwa Schweiß oder den Puls des Nutzers. Auf einem aufgestellten Smartphone wird dann ein Tinder-Profil angezeigt, das genau begutatchet werden soll. Die Sensoren messen die Reaktion des Nutzers und leiten diese an einen Arduino-Controller weiter. Dieser wiederum steuert eine Hand-Prothese mit integriertem Touch-Stift, die das Smartphone bedient. Je nach Gefühlslage wischt True Love dann das Profil nach links, falls das Profil keinen Anklang findet, oder nach rechts, falls das Bild ansprechend war.
Die Logik dahinter: Oftmals weiß unser Körper bereits vor uns, was ihm zusagt. Wenn wir zum Beispiel Menschen sehen, die wir attraktiv finden, schlägt unser Herz schneller. Diese Reaktionen macht sich das Abschlussprojekt von Nicole He zunutze. Zu Beginn ihrer Arbeit wollte sie die Emotionen der Nutzer durch Gesichtserkennung mittels einer Kamera erfassen. Da durch eine Kamera der Nutzer aber stärker abgelenkt wäre, so He auf ihrem Blog, wurde dieser Entwurf gekippt.
Heutzutage ist es nicht ungewöhnlich, dass Dating-Seiten den Nutzern passende Partner nach bestimmten Alogrithmen vorschlagen. Gadgets hingegen messen biometrische Daten und schlagen passende Fitnessprogramme vor. Wieso also nicht beides verbinden? Der True Love Tinder Robot spricht zwischendurch mit dem Nutzer und baut so eine gewisse Anspannung auf: Einerseits sagt er etwa, dass er weiß, was der Nutzer fühlt. Auf der anderen Seite kann sich der Mensch nie sicher sein, ob der Roboter wirklich in seinem Sinne handelt. Computer erledigen ungefragt viele Sachen für uns, aber sollten wir ihn auch über unser emotionales Leben entscheiden lassen?
