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Ridley Scott warnt uns mit „Alien: Covenant“ vor intelligenten Waffen

von Dominik Schönleben
Mit Alien: Covenant schließt Ridley Scott die Lücke zwischen Prometheus und dem Kultklassiker Alien von 1979. WIRED traf den Regisseur zum Gespräch über seinen neuen Film und die Frage: Werden künstliche Wesen wie das Alien eines Tages der Untergang der Menschheit sein?

Fast 40 Jahre ist es her, dass Ridley Scott mit Alien ein prägendes Stück Popkultur erschuf. Nicht nur Generationen von Science-Fiction-Fans ließ das Monster nicht mehr los, sondern auch den Regisseur. Mit einer Reihe von Prequels will der mittlerweile fast 80-Jährige die offenen Fragen des Alien-Universums beantworten. Nach Prometheus aus dem Jahr 2012 kommt am 18. Mai Alien: Covenant in die Kinos.

WIRED: Wie geht es mit Alien in den nächsten Jahren weiter? Wird es das nächste Cinematic Universe, so wie es Disney mit Star Wars und Marvel erschafft?
Ridley Scott: Hoffentlich. Das funktioniert bei denen wirklich phantastisch, es ist ein gutes Geschäftsmodell. Filmemachen ist in erster Linie ein Business und erst im zweiten Schritt manchmal eine Kunstform. Es würde mir gefallen, Alien  in diese Richtung weiterzuentwickeln.

WIRED: Sie haben gesagt, dass noch sechs weiter Alien-Filme in Ihnen stecken. Werden sie diese wirklich umsetzen?
Scott: Das wäre möglich. Das interessante an Science-Fiction- Filmen ist: Wenn man sein Material zu Papier bringt, entwickelt sich stets eine große Idee, die ins Zentrum rückt.

WIRED: Was war diese zentrale Idee bei Alien?
Scott: Alles fing mit einer simplen Idee an: ein altes, dunkles Haus, in dem sieben Menschen gefangen sind. Wir machten daraus sieben Menschen, die in einem Raumschiff gefangen sind, und sie werden alle sterben. Das ist eine B-Movie-Geschichte, aber wir haben sie mit den technischen Mitteln des Blockbuster-Films erzählt. Mit einem großartigen Monster, dass ich zum achten Passagier erhob. Das Alien von HR Giger war wunderschön. Und wenn so viele gute Ideen in einen Film zusammenkommen, dann will man nicht, dass er einfach endet.

WIRED: Deswegen also die Prequels?
Scott: Es gab Fragen, die unbeantwortet blieben: Woher kam das Schiff? Wer war der Pilot? Was war seine Fracht? Und warum spielt die menschliche DNA für das Alien eine so wichtige Rolle? Das nicht zu beantworten, hielt ich für verrückt. Der erste Schritt, um diese Geheimnisse zu lüften, war dann Prometheus.

WIRED: In Alien: Covenant, der Fortsetzung von Prometheus, ist die Erschaffung von künstlichem intelligentem Leben ein zentrales Thema. Ist die Menschheit dazu vorbestimmt?
Scott: Das ist sie, es ist in ihrer DNA, das zu tun. Die Menschheit wird es aufgrund ihrer eigenen Eitelkeit tun. Wir haben bereits Künstliche Intelligenzen, weil sie der nächste Evolutionsschritt des Wissens ist.

WIRED: Viele Wissenschaftler wie Stephen Hawking, aber auch der Tesla-Gründer Elon Musk, denken, dass Künstliche Intelligenzen unser Untergang sein werden. Stichwort KI-Killermaschinen. Sehen Sie das auch so?
Scott: Natürlich, vor allem wenn wir keine Kontrollmechanismen einbauen. Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, dann brauchen wir einen Aufpasser, eine Firewall. In einem Wald gibt es Brandschneisen, das Feuer kann nur bis zu ihnen durchdringen. So etwas müssen wir auch für Künstliche Intelligenzen bauen. Sonst werden wir sie nicht stoppen können, weil Menschen ihre nächsten Schritte niemals vorhersehen werden können.

WIRED: Ist das Alien also eine intelligente Massenvernichtungswaffe, die außer Kontrolle geraten ist?
Scott: Ja. Im Original war es eine biomechanische Waffe. Ich habe mir vorgestellt, dass es an Bord eines Kriegsschiffs ist, das vom Kurs abkam und notlanden musste. Vielleicht stürzte es ab, weil eines der Aliens entkommen war. Die Waffe schlummerte jedenfalls am Absturzort und wartete darauf, dass jemand vorbeikam.

WIRED: Könnte die Menschheit in der realen Zukunft von etwas Ähnlichem bedroht sein?
Scott: Ich halte das für realistisch, es könnte definitiv passieren. Immer dann, wenn wir denken, dass wir die Welt im Zaum halten können, stellen wir fest, dass dem nicht so ist.

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