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Gamescom / Spiel oder Fernsehserie? „Quantum Break“ ist beides zugleich

von Oliver Klatt
Schon zum Launch der Xbox One angekündigt wurde die Veröffentlichung des Shooters „Quantum Break“ ein ums andere Mal verschoben. Kein Wunder: Denn das neue Projekt des finnischen Entwicklerstudios Remedy will es Gamern und Fans von Fernsehserien gleichermaßen recht machen.

Während der traditionell am Dienstag vor Beginn der Gamescom abgehaltenen Xbox-Pressekonferenz gab Microsoft bekannt, dass „Quantum Break“ am 5. April 2016 erscheinen soll — zwei Jahre nach dem ursprünglich anvisierten Termin. Das Besondere an dem Spiel: Gameplay-Passagen wechseln sich darin ab mit Serienfolgen. Entscheidungen am Ende eines Spielabschnitts beeinflussen die mit echten Schauspielern gedrehte Serie. Erkenntnisse, die man als Zuschauer der Serie gesammelt hat, helfen einem wiederum im Spiel. Das hat es so noch nicht gegeben. Und brauchte daher in der Entwicklung entsprechend viel Zeit.

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Um Zeit dreht sich auch die Handlung des Serien-Spiel-Hybrids: Ein Zeitreise-Experiment des genialen Tüftlers William Joyce ist gehörig schiefgegangen. Die Zeit, wie wir sie kennen, verliert ihre Struktur und droht, aus den Fugen zu geraten. Im Spiel muss Williams Bruder Jack die Geschichte ausbaden und sich gegen den Großkonzern Monarch Corp. zu Wehr setzen, der die Zeit für seine Zwecke missbraucht und militarisiert.

Die Serie wiederum zeigt das Geschehen aus Perspektive der vermeintlich Bösen. Immer wieder überschneiden sich die Ereignisse aus Serie und Spiel. Die Form von „Quantum Break“ ist ungewöhnlich, inhaltlich besteht jedoch die Gefahr, dass sich das Projekt in Zeitreise-Klischees verlieren könnte. Filme zum Thema gibt es schließlich schon jede Menge. Und auch Videospiele experimentieren gern mit der Manipulation von Zeit. Die „Max Payne“-Games von Remedy selbst zum Beispiel. Oder auch jüngst das Episoden-Drama „Life is Strange“.

Erste Gameplay-Szenen von „Quantum Break“ wirken actiongeladen und schön chaotisch. Von der ergänzenden Realfilm-Serie war außer einem kurzen Teaser bisher jedoch noch nichts zu sehen. Immerhin ist die Auswahl der mitwirkenden Schauspieler vielversprechend: Shawn Ashmore, bekannt aus den „X-Men“-Filmen, leiht Hauptfigur Jack Joyce nicht nur im Spiel Aussehen und Stimme, sondern wird auch in der Serie dabei sein. Die „The Wire“-Darsteller Lance Reddick und Aidan Gillen wiederum sind als seine Gegenspieler zu sehen. Und der ewige „Hobbit“- und „Lost“-Veteran Dominic Monaghan gibt Jacks genialen Bruder William. Gutes Line-up also.

Das Problem ist nur: Wer bekannte Gesichter aus „Game Of Thrones“ und „The Wire“ engagiert, wird automatisch auch an diesen erfolgreichen Serien gemessen. Dabei kann man fast nur verlieren. Und als Spieler von „Quantum Break“ die selben Schauspieler mal in echt, und kurz darauf als wächserne Ingame-Abbilder ihrer selbst vor sich zu haben, könnte für einen ungewollte Verwirrung sorgen. Es steht außer Frage, dass Remedy großartige Games hinbekommt. Die Sorge, die auch die gestrige Pressekonferenz nicht ganz ausräumen konnte, ist jedoch: Wird „Quantum Break“ unter der eigenen Ambition in die Knie geht? 

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