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In diesem Spiel hilft man einem korrupten Polizeichef, ein halbe Million Dollar zu klauen

von Marco Walz
Gerade ist die Open Beta des mit Action vollgepackten Polizei-Shooters „Battlefield: Hardline“ gestartet. Explosionen, Überfälle, Kugelhagel — so ist man den Polizeialltag in Videospielen gewöhnt. Doch mit „This Is the Police“ läuft gerade ein Projekt bei Kickstarter, das alles ganz anders machen will: Die schon jetzt umstrittene Cop-Simulation setzt vor allem auf moralische Gratwanderungen.

This Is the Police“ lässt den Spieler in die Rolle von Polizeichef Jack Boyd schlüpfen — gesprochen von Jon St. John, der schon Duke Nukem seine Stimme lieh. Jack ist 60 Jahre alt und wird in 180 Tagen pensioniert. In seiner Zeit bei der Polizei hat er es zu kaum mehr gebracht als einer Halbglatze und einem Rückenleiden. Doch Jack hat endgültig genug davon, ein selbstgefälliger, unterwürfiger Schreibtischpolizist zu sein, während andere auf der Karriereleiter an ihm vorbeiklettern. Kurzerhand fasst er den Plan, bis zu seinem Ruhestand noch eine halbe Million Dollar in die eigene Tasche zu wirtschaften — mit Korruption, Waffenschieberei und Drogenhandel.

Natürlich gab es auch in anderen Titeln der Videospielgeschichte schon korrupte Cops, die moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen. Meist stand dabei allerdings die Action im Vordergrund. Nicht so bei „This Is the Police“. Das Game ist eine strategische Simulation, in der man sämtliche Aspekte von Jacks Arbeitsalltag meistern muss und damit die Entwicklung der fiktiven Stadt Freeburg maßgeblich beeinflusst. Der Spieler muss zum Beispiel eine ganze Polizeieinheit managen, Pressekonferenzen organisieren und sich mit Vorgesetzten herumzuschlagen.

Auf welche Weise der Spieler das tut, bleibt ihm selbst überlassen. Kommt zum Beispiel einer von Jacks Leuten nach einer durchzechten Nacht betrunken zum Dienst, kann er den Hangover entweder ignorieren oder den Kollegen wieder nach Hause schicken. Doch auch härtere Entscheidungen müssen getroffen werden: Wartet man bei einer Geiselnahme lieber auf Verstärkung oder versucht man, den Täter zu entwaffnen? Und was tut man, wenn der Bürgermeister verlangt, bei einer Demonstration schwarzer Bürger keine schwarzen Polizisten einzusetzen und die Protestführer sogar festzunehmen?

Das mag vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Ferguson und der sich häufenden Fälle von Polizeigewalt in den USA wie eine Provokation wirken. Doch bei „This is the Police“ geht es viel mehr darum, den Spieß umzudrehen und die Moral des Spielers auf die Probe zu stellen. Während dieser versucht, Jack Boyd einen finanziell gesicherten Ruhestand zusammenzuklauen.

Bisher konnten die Entwickler bei Kickstarter 14.500 Dollar für ihr Projekt einsammeln. Sollte das Ziel von 25.000 Dollar erreicht werden, soll „This Is the Police“ zunächst nur für den PC erscheinen. Ab 55.000 US Dollar versprechen die Entwickler auch Versionen für Mac, Linux, Wii U und PlayStation Vita. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 26. Februar.

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