Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Das Ende von Kino.to hat der Film-Piraterie nicht geschadet

von Elisabeth Oberndorfer
Vier Jahre nachdem das umstrittene Streaming-Portal Kino.to vom Netz ging, veröffentlicht die Europäische Kommission eine Studie über die Folgen. Demnach hat das Ende der Seite die Online-Piraterie nicht eingedämmt, sondern sogar angekurbelt.

Sie war eine der meistbesuchten Websites im deutschsprachigen Raum: Auf Kino.to waren Streams zu TV-Serien und Filmen kostenlos abrufbar. Im Juni 2011 nahm die Kriminalpolizei die Plattform vom Netz und verhaftete ihre Betreiber. Das Ende von Kino.to sollte die Online-Piraterie eigentlich eindämmen. Ob die rechtlichen Schritte dabei wirklich wirksam waren, hat die Europäische Kommission nun in einer Studie untersucht.

Die Nutzung legaler Portale nahm nur um 2,5 Prozent zu.

Die Autoren haben das Verhalten von 5000 Usern vor und nach der Schließung von Kino.to analysiert. Neben der Nutzung von Streaming-Portalen haben die Forscher auch das potenzielle Offline-Medienverhalten beobachtet, etwa durch das Aufrufen von Kinoprogrammen im Netz. Im Monat nach dem Kino.to-Ende ging demnach die Piraterie tatsächlich um 30 Prozent zurück, allerdings nur kurzfristig. Danach stiegen nicht nur die Aufrufe von rechtlich bedenklichen Websites wieder an, es poppten auch 22 verschiedene Kino.to-Alternativen auf. Die Nutzung von lizensierten, kostenpflichtigen Streaming-Angeboten nahm hingegen nur um 2,5 Prozent zu.

Die Studie wurde zwar erst jetzt veröffentlicht, aber schon 2011 durchgeführt. Damals waren viele legale Angebote wie Netflix hierzulande noch gar nicht verfügbar. Die Forscher kommen jedenfalls zu dem Schluss, dass die langfristige Bekämpfung von Online-Piraterie mit hohen Kosten verbunden sein wird. 

GQ Empfiehlt
Wird Joker.org das neue KinoX.to?

Wird Joker.org das neue KinoX.to?

von Dominik Schönleben

Der Binge-Watching-Guide für Akte X

Der Binge-Watching-Guide für Akte X

von Michael Förtsch