Es ist das renommierteste Opernarchiv der Welt: Das Archivio Storico Ricordi in Mailand. Fast die ganze italienische Operngeschichte ist hier zu finden – Verdi, Puccini, Donizetti, Rossini und viele andere. Die Mailänder haben nun gemeinsam mit dem Archiv-Inhaber, dem Medienunternehmen Bertelsmann, Tausende ihrer historischen Dokumente erstmals digital verfügbar gemacht.
Tausende Dokumente der italienischen Operngeschichte können angesehen und erforscht werden, sie wurden katalogisiert, restauriert, digitalisiert – und damit demokratisiert: Weltweit hat nun jeder mit Internet Zugang zu der Sammlung. Bertelsmann stellt zunächst den kompletten ikonographischen Teil online: Hunderte Porträts bekannter Sängerinnen und Sänger und Komponisten, Bühnenbildentwürfe, Kostüm- und Requisitenzeichnungen. Besonders hilfreich: Die Dokumente können online nach Belieben vergrößert werden, sind mit Metadaten und weiterführenden Links versehen.
War das Mailänder Archiv bisher vor allem Musikwissenschaftlern vorbehalten, können sich jetzt Opernfans und Menschen mit einem Faible für historische Dokumente aller Art in die Sammlung vertiefen. „Wir hoffen, auch eine neue, junge Generation für klassische Musik und die Welt der Oper zu begeistern“, sagt Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann.
Besonders die Bühnenbildzeichnungen sind kleine Kunstwerke, die auch Leute begeistern dürften, die mit Oper bisher wenig zu tun hatten. Ein Digitalarchiv zum Stöbern und Neuentdecken. Es hilft, Italienisch (oder, wenn man die Sprachauswahl ändert: Englisch) zu können, aber auch ohne Fremdsprachkenntnisse lässt sich der Inhalt gut erschließen.
