Es ist nicht ungewöhnlich, dass Nintendo-Fans bekannte Titel wie Super Mario, Zelda, Metroid Prime oder auch Pokémon als Ausgangspunkt nehmen, um eigene Projekte auf die Beine zu stellen und Spiele mit den populären Charakteren zu entwickeln. Was für die einen lediglich ein Ausdruck von Bewunderung sein mag, ist Nintendo aber offenbar ein Dorn im Auge. So geht das japanische Unternehmen regelmäßig gegen die Fan-Spiele vor.
Letztes Ziel der Urheberrechtsoffensive: die Plattform Game Jolt, auf der kostenlose Spiele verbreitet werden. Per Bescheid hat Nintendo die Betreiber aufgefordert, den öffentlichen Zugang zu 562 Spielen zu entfernen. Diese sollen nach Angaben des Unternehmens sowohl Charaktere als auch musikalische Stücke aus Super-Mario-, Zelda- und Pokémon-Titeln enthalten.
Game Jolt ist der Aufforderung Nintendos unmittelbar nachgekommen und hat die betroffenen Spiele entfernt. Inzwischen haben nur noch die Entwickler der jeweiligen Titel Zugriff auf ihre Projekte. Allen anderen Nutzern wird eine Fehlermeldung angezeigt, wenn sie die entsprechenden Seiten aufrufen möchten.
Mit dem Vorgehen gegen die 562 Spiele auf Game Jolt zieht Nintendo seine Linie konsequent durch: So hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Monat dafür gesorgt, dass das Fanprojekt Pokémon Uranium nicht weiterverbreitet werden darf. An dem Titel hatten die Macher ganze neun Jahre lange gearbeitet. Auch das von Fans auf die Beine gestellte Remake von Metroid 2 hatte Nintendo vor Kurzem platzen lassen. Nintendo wird allerdings auch vom Urheberrecht zu derartigen Maßnahmen gezwungen: Wird geistiges Eigentum nicht verteidigt, kann es in vielen Rechtssystemen einfach verfallen.
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