Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Handy-Games und neue Konsole: Nintendo macht sich locker

von Oliver Klatt
Nach Jahren der Stagnation und Fan-Kritik will Nintendo seine restriktive Hardware-Politik aufgeben und seine Games auch für Smartphones und Tablets herausbringen. Außerdem arbeitet der Konzern an einem Nachfolger für die Konsole Wii U.

Früher stand der Name Nintendo für das Videospielen schlechthin. Heute spaltet er die Spielergemeinde in zwei Lager: Für Fans bedeutet er gleichbleibende Qualität und Perfektionismus im Gamedesign. Für andere ist er zum Synonym der ewigen Wiederkehr des Gleichen geworden — für Spiele, in denen Mario, Link, Kirby und Co. von einem Déjà-vu zum nächsten hüpfen. Die Marke Nintendo hat ein Imageproblem. Das hat man jetzt scheinbar auch im Firmensitz in Kyoto begriffen.

Die exklusive Verknüpfung von Games und Hardware halten viele schon lange für einen Fehler.

Wirklich schlecht geht es dem Traditionsunternehmen freilich nicht. Obwohl beinahe jährlich ein neuer Nintendo DS mit leicht modifizierter Ausstattung auf den Markt geworfen wird — was bisweilen absurde Formen wie den Nintendo 2DS hervorbringt —, reißen sich vor allem in Japan die Gamer um jede Reinkarnation der Handheld-Konsole. Und auch die Amiibo-Sammelfiguren, mit denen man Features in Nintendo-Games freischalten kann, verkaufen sich im Eiltempo — trotz des naheliegenden Vorwurfs der Geldschneiderei. Die Wii U hingegen konnte sich seit ihrer Markteinführung 2012 nie so recht als Next-Gen-Konsole etablieren. Dass man bei Nintendo weiter auf der exklusiven Verknüpfung eigener Games mit der eigenen Hardware beharrt, halten viele schon lange für einen Fehler.

Wirklich schlecht geht es dem Traditionsunternehmen freilich nicht. Obwohl beinahe jährlich ein neuer Nintendo DS mit leicht modifizierter Ausstattung auf den Markt geworfen wird — was bisweilen absurde Formen wie den Nintendo 2DS hervorbringt —, reißen sich vor allem in Japan die Gamer um jede Reinkarnation der Handheld-Konsole. Und auch die Amiibo-Sammelfiguren, mit denen man Features in Nintendo-Games freischalten kann, verkaufen sich im Eiltempo — trotz des naheliegenden Vorwurfs der Geldschneiderei. Die Wii U hingegen konnte sich seit ihrer Markteinführung 2012 nie so recht als Next-Gen-Konsole etablieren. Dass man bei Nintendo weiter auf der exklusiven Verknüpfung eigener Games mit der eigenen Hardware beharrt, halten viele schon lange für einen Fehler.

WIRED MEMBERSHIP

Du willst mehr? Dann werde WIRED Member.

Jetzt anmelden

 

Doch der soll schon im kommendem Herbst der Vergangenheit angehören. Auf einer Pressekonferenz in Tokio haben Nintendo-Chef Satoru Iwata und Isao Moriyasu, CEO des japanischen Mobile-Gaming-Anbieters DeNA am 17. März ihre Zusammenarbeit angekündigt. Figuren aus dem Nintendo-Universum sollen in Zukunft auch auf Smartphones, Tablets und sogar auf dem PC herumspringen. Durch die Masse an Mobile Games sei es schwierig geworden, wirklich gute Spiele ausfindig zu machen, sagte Moriyasu. Mit einer weltweit beliebten Marke wie Nintendo könne man es jedoch schaffen, aus der Flut an Veröffentlichungen herauszustechen. Angesichts der zahlreichen — nicht lizensierten — Emulatoren, mit denen sich Nintendo-Games auf Nicht-Nintendo-Geräten bisher ausschließlich spielen lassen, erscheint eine solche Kooperation längst überfällig. Viele Gamer vollen „The Legend Of Zelda“ und „Super Mario Bros.“ ganz offensichtlich auch unterwegs dabei haben, ohne neben ihrem Smartphone auch noch ein Nintendo-Handheld mitschleppen zu müssen.

Nintendo fährt zweigleisig: die Marke für fremde Hardware öffnen, aber die großen Titel den eigenen Konsolen vorbehalten.

Es sollen jedoch keine Portierungen alter Nintendo-Klassiker sein, die für firmenfremde Hardware veröffentlicht werden, sondern Exklusivtitel, die Lust auf mehr machen sollen. Und diese Lust will man dann bei Nintendo weiter mit eigenen Konsolen und Handhelds bedienen — darunter eine neue Next-Gen-Konsole, über die außer ihrem Kodenamen NX bisher noch nichts weiter bekannt ist. „Natürlich ist es schwieriger geworden, Kunden davon zu überzeugen, sich spezielle Geräte für Videospiele anzuschaffen, weil Smart Devices so weit verbreitet sind“, sagte Nintendo-CEO Iwata auf der Pressekonferenz. „Wir stellen jedoch fest, dass unser Geschäftsmodell, sowohl Videospiel-Hardware als auch Software herzustellen, auch heute noch aufgeht.“

Bei Nintendo will man in Zukunft also zweigleisig fahren: Einerseits die Marke auch für andere Hardware-Hersteller öffnen, andererseits die wirklich guten, großen Veröffentlichungen den eigenen Konsolen vorbehalten. Ob der Konzern damit den Spielerwillen trifft oder sich zwischen die Stühle setzt, wird von der Qualität der Mobile Games abhängig sein, die Nintendo für Smartphones und Tablets herausbringt. Mit kleinen Appetithäppchen und Demoversionen allein dürfte sich jedenfalls keine Generation neuer Nintendo-Fans heranzüchten lassen. 

GQ Empfiehlt