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Diese energieautarken Wohnhäuser bestehen aus Müll

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Sie bestehen aus Bierdosen, Autoreifen und alten Glasflaschen: Die vom US-Architekt Michael Reynolds gebauten Earthship-Häuser sind keine Müllhaufen — sondern alternative Bleiben für Aussteiger, die energieautark leben wollen.

Die Siedlung in New Mexico erinnert an Endzeitfilme wie „Mad Max: Fury Road“ oder „Waterworld“: Mit moderner Baukunst haben die gut 100 vom amerikanischen Architekten Michael Reynolds entworfenen Earthship-Häuser wenig zu tun, vielmehr wurden sie aus dem gebaut, was andere wegwerfen.

Reynolds sorgte schon nach seinem College-Abschluss an der Universität von Cincinnati im Jahr 1969 für Aufsehen: Er weigerte sich, konventionelle Baustoffe zu verwenden, stattdessen setzte der Architekt auf recycelte Materialien. Seine jahrzehntelange Arbeit wurde im Film „Garbage Warrior“ dokumentiert.

Heute lebt er in seinem eigenen Earthship in Taos, New Mexico. Die Mauern des Hauses bestehen aus mit Erde gefüllten Autoreifen, Wasser wird über Rohrleitungen aufgefangen und Strom erzeugen Sonnenkollektoren oder Windräder. Abwasser wird mithilfe natürlicher Kläranlagen und Pflanzen gefiltert. Die Siedlung lebt vollkommen autark von der Außenwelt.

Soviel Unabhängigkeit kostet laut Reynolds zwischen 200.000 und 500.000 Dollar pro Haus. Der Dokumentarfilm „Meet the Earthship“ gibt Einblick in die alternative Welt des Öko-Architekten und seine Vision einer nachhaltigen Architektur.

Reynolds Philosophie eifern viele Menschen auf der ganzen Welt nach. Inzwischen sind Earthships nicht nur in den USA entstanden, sondern unter anderem auch in den Niederlanden, Belgien oder in Frankreich. In Deutschland befindet sich das erste genehmigte Earthship in Tempelhof in Baden-Württemberg seit Oktober 2015 im Bau. Ein in Köln geplantes Bauvorhaben wurde hingegen mangels Genehmigung im Juni 2015 gestoppt

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