Kaum waren die Stimmen ausgezählt, machte sich bei vielen, die nicht mit Feiern beschäftigt waren, Fassunglosigkeit breit: Wie konnte das passieren? Sinnsuche führte zu Asterix und Obelix („Die spinnen, die Briten“), zu Meinungsforschern, die knapp daneben lagen – und zu Infografiken, die im Nu auf Twitter auftauchten und zeigten, wie das Ergebnis zustande kam: Es waren vor allem die Älteren aus Englands eher ländlichen Gegenden – nicht Schottland, Wales oder London –, die für den Austritt aus der EU gestimmt hatten. In die Bewältigung der überwältigenden Nachrichten floss auch reichlich Humor, vermischt mit Sarkasmus.
Das Staunen:
Manchmal sagt ein GIF mehr als 140 Zeichen.
Auch Schauspieler Hugh Laurie, bekannt als Dr. House, kann es kaum glauben. Sein Vorschlag: lieber dreimal abstimmen?
Vielleicht kann 2016 ein Reboot helfen: Stecker ziehen und Neustart?
Die Folgen
Absturz: Die Börse bricht so kapital ein wie noch nie in der Geschichte.
Die Financial Times gibt auf: Das Pfund verliert gegen, nun ja, alle...
Für Briten, die gerade auf Reisen sind, wird der Kollaps ihrer Währung bereits zum Problem: Ohne verlässlichen Währungskurs gibt es auch keinen Geldtausch.
Analyse und Ärger
Fast 80 Prozent der unter 25-Jährigen haben gegen den Ausstieg gestimmt – aber das half nicht, weil Ältere mehrheitlich nichts mehr mit der EU zu tun haben wollen.
So fühlt sich nun eine ganze Generation um ihre Zukunft betrogen.
Sportlich betrachtet.
Kleiner Hinweis auf die Geschichtsbücher.
Und jetzt???
Die Frage „Was passiert bei einem Ausstieg eigentlich genau?“ schoss bei Google dramatisch in die Höhe – nachdem das Ergebnis bekannt wurde. Haben sich viele vor der Abstimmung womöglich nicht vernünftig informiert? Oder sind das die verzweifelten 48 Prozent der Briten, die für die weitere EU-Mitgliedschaft gestimmt hatten und nun wissen wollen, wie es weitergeht?
Reichlich Spekulationen, welches Land als nächstes die Flucht aus der EU ergreifen will.
Eine Umfrage des amerikanischen Pew Research Center zeigt: Griechen und Franzosen mögen die EU noch deutlich weniger als die Briten.
Muss James Bond sich bald ein Visum besorgen?
Was passiert eigentlich mit dem Eurotunnel?
Beim nächsten Mal lieber ein anderes Wahlverfahren?
Oder sollten wir Entscheidungen von solcher Tragweite künftig lieber Maschinen überlassen, die alle Konsequenzen bis auf die x-te Stelle hinterm Komma durchkalkulieren können?
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