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Nein, Elon Musk wird Los Angeles nicht untertunneln – noch nicht

von Michael Förtsch
Der Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk hatte zuletzt gescherzt, er würde als nächstes eine Tunnelbohr-Firma gründen. Nun soll der Bau des ersten Tunnels bald beginnen. Aber der wird offenbar kürzer als Musk es uns weiß machen will.

Im vergangenen Dezember hatte der Milliardär Elon Musk in einer Reihe von Tweets darüber spekuliert, wie wohl der Name und das Motto eines Unternehmens lauten könnten, das Tunnel baut. „The Boring Company“, schrieb er. „Boring, it’s what we do.“ Damit löste er abrupt Unmengen an Spekulationen und Pressemeldungen aus. Denn Elon Musk ist nach Gründungen wie SpaceX und Tesla und dem Kauf von SolarCity, die himmelschreiend ambitionierte Pläne verfolgen, so ziemlich alles zuzutrauen. Nun twitterte er, es gäbe „großartige Fortschritte an der Tunnel-Front. Plane, in einem Monat oder so, zu graben.“


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Im vergangenen Dezember hatte der Milliardär Elon Musk in einer Reihe von Tweets darüber spekuliert, wie wohl der Name und das Motto eines Unternehmens lauten könnten, das Tunnel baut. „The Boring Company“, schrieb er. „Boring, it’s what we do.“ Damit löste er abrupt Unmengen an Spekulationen und Pressemeldungen aus. Denn Elon Musk ist nach Gründungen wie SpaceX und Tesla und dem Kauf von SolarCity, die himmelschreiend ambitionierte Pläne verfolgen, so ziemlich alles zuzutrauen. Nun twitterte er, es gäbe „großartige Fortschritte an der Tunnel-Front. Plane, in einem Monat oder so, zu graben.“

Exciting progress on the tunnel front. Plan to start digging in a month or so.

— Elon Musk (@elonmusk) January 25, 2017

Beginnen solle der Tunnel direkt gegenüber der SpaceX-Büros in Hawthorne, Los Angeles, wo zuletzt drei seiner Mitarbeiter auf dem Weg zum Parkhaus angefahren wurden. Dann soll die Röhre weiter Richtung des Flughafens von Los Angeles verlaufen. Das sei kein Scherz, sondern eine ernsthafte Unternehmung. Tatsächlich hat Musk nicht erst seit Wochen, sondern schon seit über zwei Jahren immer wieder Anmerkungen gemacht, dass sich die Verkehrs- und Infoaktstrukturprobleme der USA mit Tunneln lösen ließen. „Tunnel sind großartig. Es ist nur ein Loch in der Erde, das ist nicht so schwer“, sagte er im Januar 2016. Dazu könnten die Röhren in bis zu 30 verschiedenen Ebenen untereinander verlaufen. Bereits 2015 behauptete Musk im StarTalk-Podcast des Astrophysikers Neil DeGrasse Tyson ebenso, dass fliegenden Autos überflüssig wären, wenn die Städte nur gut untertunnelt seien.


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Zumindest laut dem kalifornischen Verkehrsministerium bleiben die Pläne vorerst Fiktion. Ein Sprecher erklärte gegenüber der Los Angeles Daily News, dass die Absichten von Elon Musk bei den Behörden weder bekannt noch abgesegnet seien. Tatsächlich soll er mit der Stadtverwaltung lediglich über einen kurzen Tunnel vom SpaceX-Hauptquartier zum gegenüberliegenden Parkhaus verhandelt haben. Der solle 15 Meter tief und bis zu 30 Meter breit werden. „Ja, ihnen ist es ernst damit, die Tunnel-Option zu erforschen“, so ein Sprecher der Stadt Hawthorne, Los Angeles County. Ein Tunnel quer durch die Stadt und unter öffentlichem Gelände sei aber kein Gesprächsthema gewesen.

Sowieso ist fraglich, ob Elons Musks Tunnelnetz die Verkehrssituation eines Molochs wie Los Angeles wirklich aufbrechen könnte. Nach dem Gesetz der angebotsinduzierten Nachfrage sorgen mehr Verkehrswege nämlich lediglich dafür, dass mehr Menschen diese auch nutzen wollen. Mehr Tunnel würden damit mehr Fahrer und mehr Verkehr insgesamt nach sich ziehen.

Der Stau würde nur unter die Erde verlagert (für so manche deutsche Großstadt im Übrigen kein besonders neues Problem). Wobei Musk die Tunnel wohl nicht alleinig für PKW ersinnt, sondern wohl auch Massentransportmittel wie den Hyperloop und die, wie er twitterte, „lahme aber besser werdende“ U-Bahn. Aber was Musk auch immer mit den Tunneln anstellen mag, es ist ihm offenbar ernst. Zumindest hat er sein Twitter-Profil schon einmal neben den Worten Tesla, SpaceX und OpenAI um „Tunnels“ erweitert.


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