Die riesigen, Respekt einflößenden Maschinen von Nautilus Minerals, die in Zukunft in einer Tiefe von 1600 Metern in der Bismarcksee zum Einsatz kommen sollen, und damit den Startpunkt für einen neuen Goldrausch setzen könnten, stehen eigentlich schon seit 2012 bereit. Ihre Bergbaumission unter Wasser war bislang allerdings durch die Regierung Papua-Neuguineas verhindert worden. Erst das Angebot des verantwortlichen kanadischen Förderunternehmens aus dem Jahr 2014, die Regierung des Inselstaates mit Informationen zu versorgen, die bei dem Bergbau-Projekt gesammelt werden, führte zu einem Einlenken.
In Folge dessen war es Nautilus Minerals gelungen, die Finanzierung seines 127 Millionen US-Dollar teuren und 227 Meter langen Förderschiffes zu stemmen. Dieses soll 2018 in Richtung Papua-Neuguinea aufbrechen und die kraftvollen Roboter an ihren Einsatzort bringen. Im Vorfeld sollen aber bereits Testdurchläufe mit den Maschinen durchgeführt werden: Läuft alles nach Plan, kommt die Technik bereits Mitte 2016 zunächst in flacheren Gewässern zum Einsatz, wie IEEE Spectrum berichtet. Darüber hinaus sollen die Roboter aber auch einen Jungferntauchgang in der Tiefsee absolvieren, sofern der Zeitplan es zulässt.
Das Vorhaben, Edelmetalle in der Tiefsee zu schürfen, wird nicht durchweg unkritisch aufgenommen. Einige Meeresbiologen befürchten, dass der Raubbau an Mutter Natur in der Tiefsee Ökosysteme zerstören könnte, die ebenso einzigartig wie bisher kaum erforscht sind. Der Kritik begegnet Nautilus Minerals mit dem Argument, dass der Tiefsee-Bergbau auch dazu beitragen wird, solche Ökosysteme besser zu verstehen. Darüber hinaus sollen Zufluchtszonen in den Abbaugebieten geschaffen werden. In diesen sollen sich Flora und Fauna wieder erholen können. Inwieweit das tatsächlich der Fall sein wird, und welchen Einfluss der Unterwasser-Bergbau auf Tiefsee-Ökosysteme haben wird, kann aber nur die Zukunft zeigen.