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Dieses Fotoprojekt zeigt, wie Londons Obdachlose ihre Stadt sehen

von Silvia Weber
Wie kann man obdachlosen Menschen die Möglichkeit geben, sich künstlerisch auszudrücken? Zum Beispiel, indem man 100 Einwegkameras an sie verteilt und darum bittet, Fotos zum Thema „Mein London“ zu machen.

Auch Menschen, die auf der Straße leben und kaum etwas besitzen, müssen die Möglichkeit haben, Kunst als Ausdrucksmittel zu nutzen. Dieser Auffassung ist die britische Initiative Café Art. Im vergangenen Juli wurden deshalb in London 100 Einwegkameras an Obdachlose verteilt. Unter dem Motto „Mein London“ sollten sie Bilder machen, nachdem sie eine Fotografie-Schulung erhalten hatten.

Shadow of Self, Hyde Park

Goska Calik / Café Art My London

Von 100 Kameras wurden 80 zurückgebracht — insgesamt 2500 Fotos sind dabei entstanden. Eine Jury wählte die 20 besten Beiträge aus. Die Gewinner-Bilder bieten nicht nur einen Einblick in das Leben auf der Straße und zeigen die Stadt London aus dem Blickwinkel von Obdachlosen. Auch aus künstlerischer Perspektive betrachtet überzeugen sie.

West End Bird

Zin / Café Art My London

Die 20 besten „My London“-Fotos sollen im Jahr 2016 als Kalender herausgebracht werden. Für den Druck und die Entlohnung der Gewinner des Wettbewerbs sammelt Café Art per Crowdfunding Geld.

Mit den nicht benötigten Spenden — das Zahlungsziel wurde längst überschritten — soll Obdachlosen der Zugang zu Kunstkursen erleichtert werden. „Kunst ist für die Menschen ein wichtiges Mittel, um das Trauma der Obdachlosigkeit zu verarbeiten“, so die Initiative.

Past & Present, City of London

Ioanna Zagkana / Café Art My London

Das „My London“-Projekt leistet einen Beitrag zu dieser Verarbeitung, will aber auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema Obdachlosigkeit lenken. 

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