Im Innovation Center sollen realitätsnahe Szenarien in Echtzeit getestet werden: So könnte beispielsweise bei einem Feuerwehreinsatz eine LTE-Wolke über einem brennenden Haus gebildet werden, in die eine Drohne geschickt wird. Diese sammelt dann Beobachtungsdaten von oben, mit denen der Einsatzleiter im Kommandozentrum versorgt wird. Selbiger verfolgt den Einsatz per AR-Brille und ist somit über den Einsatzverlauf informiert. Gebäudegrundrisse sollen dabei ebenso in die Brille projiziert werden wie die Vitalparameter der Einsatzkräfte, die entsprechende Sensoren am Körper tragen. Mit Wink- und Wischgesten kann die Einsatzleitung neue Daten anfordern und den Einsatz entsprechend anpassen, wie heise online berichtet.
Die Polizei werde künftig von den intelligenten Westen und digitalisierten Einsatztechnologien noch intensiver geprägt, erklärt der Motorola-Manager Tunde Williams. Er sehe die Transformation besonders im Wandel von Beat-Based-Policing – also klassischer Straßenarbeit nach Ort und Anlass – zu mehr und mehr Arbeit in proaktiven Bereichen vorhersagender Polizeiarbeit: Mit dem Prinzip Breadcrumb-Policing sollen Informationsmosaike zu einem möglichen Täterprofil zusammengesetzt werden. Dabei sollen vorausschauende Softwares, KI-Systeme und Bots laut Williams eine zusehends tragende Rolle spielen. Bots etwa sollen Übersetzungen aus fremden Sprachen in Echtzeit ermöglichen, während Such-KIs in Sekundenschnelle aus Videodaten gesuchte oder vermisste Personen identifizieren können.
Die neuen Technologien könnten laut Motorola in drei bis vier Jahren erstmals zum Einsatz kommen. Der Konzern will damit auch seine langjährige Präsenz in der Hauptstadt mit neuen Technologieentwicklungen zukunftsweisend beibehalten. Motorola Solutions ist seit 1997 in der Tetra-Fertigung als Mobilfunkstandard tätig, nachdem das Unternehmen die Mobilfunksparte von Bosch 1996 übernommen hatte.