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SpaceX will recycelte Geschichte schreiben

von Michael Förtsch
Am Dienstag wird SpaceX für die NASA eine Nachschubmission zur Internationalen Raumstation durchführen. Das erste Mal setzt das Raumfahrtunternehmen dabei sowohl auf eine wiederverwertete Rakete als auch auf eine Raumkapsel, die schon einmal im All war. Damit könnte SpaceX ein kleines Stück Weltraumgeschichte schreiben.

Eine der essentiellen Ideen von SpaceX stellt das Konzept wiederverwertbarer Komponenten dar. Denn will das Unternehmen die Raumfahrt langfristig deutlich günstiger machen. Dass sich seine Falcon-9-Raketen mehrfach nutzten lassen, hat es schon erfolgreich bewiesen. Dennoch stellt der Start am 12. Dezember eine Premiere dar. Dabei soll eine Falcon-9-Trägerrakete abheben, deren erste Stufe bereits drei Mal eingesetzt wurde. An der Spitze der Rakete befindet sich zudem erstmals eine Dragon-Kapsel, die ebenfalls schon eine Mission absolvierte. Das hat es so noch nicht gegeben.

Die Mission wird damit zum Zuverlässigkeits- und Belastungstest für SpaceX' Aufbereitungsprozesse und Equipment. Eines der großen Argumente gegen die Zweitverwendung von Raketen und Kapseln war in der Vergangenheit, dass durch die Belastung von Start und Wiedereintritt schwer auffindbare Schäden wie Mikrorisse in der Hülle entstehen könnten. Die könnten von Ingenieuren leicht übersehen werden. Vor allem bei einer Kapsel wie der Dragon, deren Nachfolger zukünftig auch Menschen transportieren soll, wäre das fatal. Daher dürften auch andere Raumfahrtunternehmen wie Jeff Bezos' Blue Origin und Virgin Orbit den Start gespannt verfolgen.

Auf dem mittlerweile 13. SpaceX-Kargoflug transportiert das Raumschiff aber noch keine Astronauten, sondern 2,18 Tonnen an Versorgungsgütern für die Crew der International Raumstation. Darunter befindet sich ein Ortungsgerät für Weltraumschrott und eine Fertigungsmaschine des Unternehmens Made In Space, mit dem sich in der Schwerelosigkeit Glasfaserkabel herstellen lassen. Theorien besagen, der Orbit der ISS biete ideale Bedingungen für die Fabrikation der lichtleitenden Kabel. Die Maschine soll das jetzt beweisen. Starten soll die SpaceX Mission vom Space Launch Complex 40 in Cape Canaveral, der bei der Explosion einer Falcon 9 im September 2016 schwer beschädigt worden war.

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