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Die WIRED-Woche: Grenzverschiebung, tote Gesetze und was Programmieren mit Fahrradfahren zu tun hat

von Domenika Ahlrichs
Die einen verstecken sich vor ihren Online-Dates, die anderen laden andere geradezu ein, auch im realen Leben „Follower“ zu werden, Moore's Law wird beerdigt – und Johnny Haeusler hat Programmierer eigentlich doch ganz gern. Unsere stellvertretende Chefredakteurin Domenika Ahlrichs blickt auf die Woche zurück.

Ein 50 Jahre altes Digitalgesetz ist tot. Wobei das bemerkenswerteste vielleicht ist, wie weit wir in der IT-Industrie doch schon gekommen sind: Wir können entspannt von Ereignissen „vor fünf Jahrzehnten“ sprechen. Kurz mal sacken lassen, Old Industry, Moore's Law wurde 1965 geschrieben. Intel-Mitgründer Gordon Moore sagte damals voraus, dass sich die Komplexität von Schaltkreisen auf einem Prozessor jedes Jahr verdoppeln würde. Nun gut, er korrigierte sich zehn Jahre später leicht, doch seitdem gilt: alle zwei Jahre doppelt so viele Transistoren wie zuvor.

Nun hat sich diese Entwicklung zum ersten Mal verlangsamt. Das war einerseits zu erwarten, weil die immer kleineren Schaltkreise bei Chips an physikalische Grenzen stoßen. Andererseits ist es immer schade, wenn etwas endet, das gegeben schien.

Aber das mit den Grenzen, an die man stößt, kennt man natürlich auch aus vielen anderen Bereichen. Online-Dating zum Beispiel. Da nimmt man das Angebot einer App an, sich den Aufenthaltsort eines interessanten Vielleicht-Matches anzeigen zu lassen und muss plötzlich fürchten dem- oder derjenigen rein physisch nicht mehr entfliehen zu können. Als ich die Geschichte unseres Kolumnisten hörte, dachte ich: Was ein Alptraum. Kostprobe: „Immer wieder schielte ich auf die Treppe, sperrte hastig ab und eilte zum Hof hinaus. Auf der Straße dann der Blick über die Schulter und zu den Fenstern.“ Der Kollege lacht heute darüber, aber es ist ein angestrengtes Lachen. Was tun, wenn die virtuelle Welt zur echten wird, ohne dass wir es aktiv entschieden haben (und ohne dass wir uns der Konsequenzen voll bewusst waren)?

Die Künstlerin Lauren McCarthy hat eine App kreiert, die genau diese Frage aufgreift und zu beantworten versucht. Sie mochte das Wort „creepy“ nicht hören, als wir mit ihr sprachen. Okay. Hm. Lest selbst: „Your Follower will stay with you until the end of the day. You may not see them, but they are there, following everything you do.“ Creepy! Wer McCarthys App nutzt, kriegt ein paar reale Follower auf den Hals, buchstäblich. Die Pointe sei hier nicht verraten, aber klar ist: Das wäre der Alptraum. Siehe oben.

Nun muss ich aber, glaube ich, einiges zurechtrücken:

Denn manchmal ist es sogar ganz traumhaft, Menschen, die ich hauptsächlich über Social Media kenne, völlig nicht-virtuell zu treffen. Unser „Digital ist besser“-Kolumnist Johnny Haeusler zum Beispiel rief mir kürzlich via Twitter ein „Hallo“ zu, und wenig später wiederholten wir das in echt. Wir hatten uns ein bisschen gekabbelt auf 140 Zeichen, weil ich der steilen These seiner letzten Kolumnen nicht komplett zustimme. Es sei „Blödsinn“, dass alle Programmieren lernen sollten, sagt Johnny. Nö.

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Ein 50 Jahre altes Digitalgesetz ist tot. Wobei das bemerkenswerteste vielleicht ist, wie weit wir in der IT-Industrie doch schon gekommen sind: Wir können entspannt von Ereignissen „vor fünf Jahrzehnten“ sprechen. Kurz mal sacken lassen, Old Industry, Moore's Law wurde 1965 geschrieben. Intel-Mitgründer Gordon Moore sagte damals voraus, dass sich die Komplexität von Schaltkreisen auf einem Prozessor jedes Jahr verdoppeln würde. Nun gut, er korrigierte sich zehn Jahre später leicht, doch seitdem gilt: alle zwei Jahre doppelt so viele Transistoren wie zuvor.

Nun hat sich diese Entwicklung zum ersten Mal verlangsamt. Das war einerseits zu erwarten, weil die immer kleineren Schaltkreise bei Chips an physikalische Grenzen stoßen. Andererseits ist es immer schade, wenn etwas endet, das gegeben schien.

Aber das mit den Grenzen, an die man stößt, kennt man natürlich auch aus vielen anderen Bereichen. Online-Dating zum Beispiel. Da nimmt man das Angebot einer App an, sich den Aufenthaltsort eines interessanten Vielleicht-Matches anzeigen zu lassen und muss plötzlich fürchten dem- oder derjenigen rein physisch nicht mehr entfliehen zu können. Als ich die Geschichte unseres Kolumnisten hörte, dachte ich: Was ein Alptraum. Kostprobe: „Immer wieder schielte ich auf die Treppe, sperrte hastig ab und eilte zum Hof hinaus. Auf der Straße dann der Blick über die Schulter und zu den Fenstern.“ Der Kollege lacht heute darüber, aber es ist ein angestrengtes Lachen. Was tun, wenn die virtuelle Welt zur echten wird, ohne dass wir es aktiv entschieden haben (und ohne dass wir uns der Konsequenzen voll bewusst waren)?

Die Künstlerin Lauren McCarthy hat eine App kreiert, die genau diese Frage aufgreift und zu beantworten versucht. Sie mochte das Wort „creepy“ nicht hören, als wir mit ihr sprachen. Okay. Hm. Lest selbst: „Your Follower will stay with you until the end of the day. You may not see them, but they are there, following everything you do.“ Creepy! Wer McCarthys App nutzt, kriegt ein paar reale Follower auf den Hals, buchstäblich. Die Pointe sei hier nicht verraten, aber klar ist: Das wäre der Alptraum. Siehe oben.

Nun muss ich aber, glaube ich, einiges zurechtrücken:

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Denn manchmal ist es sogar ganz traumhaft, Menschen, die ich hauptsächlich über Social Media kenne, völlig nicht-virtuell zu treffen. Unser „Digital ist besser“-Kolumnist Johnny Haeusler zum Beispiel rief mir kürzlich via Twitter ein „Hallo“ zu, und wenig später wiederholten wir das in echt. Wir hatten uns ein bisschen gekabbelt auf 140 Zeichen, weil ich der steilen These seiner letzten Kolumnen nicht komplett zustimme. Es sei „Blödsinn“, dass alle Programmieren lernen sollten, sagt Johnny. Nö.

Ich bin noch immer dafür, dass alle Programmieren lernen sollten. Auch wenn @spreeblick gute Gegenargumente hat: https://t.co/iEuFbJaLxy

— Domenika Ahlrichs (@dahlrichs) 15. Februar 2016

Bevor ich dann allerdings selbst eine Replik schreiben konnte, tat es unser „Neues vom Admin“-Kolumnist Armin Hempel. Besonders gut gefiel mir als Radfahrerin daran die Fahrrad-Analogie: „Klar muss nicht jeder wissen, wie man ein Fahrrad baut oder wie seine Übersetzung funktioniert, um damit fahren zu können. Aber ein bisschen Gleichgewichtssinn und Umsicht, ein wenig Muskelkraft und die Kenntnis der grundlegenden Verkehrsregeln sind überaus hilfreich.“ Also: Grundsätzlich die Welt der Computer verstehen — das wäre cool. Und mal ganz ehrlich, wir alle kennen doch Informatik-Lehrer, die in der ganzen Stadt umherfahren müssen, um bei spendefreudigen Betrieben ausgediente Rechner für ihre Schüler abzuholen. Da geht es erstmal ganz elementar um das Lehren- und Lernen-Können.

Je früher man damit anfängt, desto mehr Awww-Faktor übrigens:

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Als Johnny bei uns in der Redaktion saß, fiel der schöne Satz „Ich liebe Programmierer“. Der sei allen ans Herz gelegt, die sich an seiner steilen These rieben. Gute Kolumnen reizen dazu.

Mich haben diese Woche vor allem die beiden Mini-Teaser gereizt, die zum einen nichts über die neue Staffel von „Game of Thrones“ und zum anderen nichts über „Star Wars VIII“ aussagten. Außer dass genau das das Ziel der Macher war. Oder? Der nächste „Star Wars“-Film ist noch nicht mal gedreht.

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Rey, die Hauptfigur des letzten, ist uns in den letzten Tagen immerhin endlich auch als Monopoly-Figur begegnet. Nach all dem Wirbel um #WhereIsRey eine gute Nachricht.

In diesem Sinne: Spielt mehr! Schönes Wochenende! 

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