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Datenleck: Persönliche Informationen aller Wähler Mexikos landen im Netz

von WIRED Staff
Sicherheitsforscher Chris Vickery hat auf einem Amazon-Cloud-Server eine ungewöhnlich große Datenbank entdeckt. Die Daten waren unter dem Titel „padron 2015“ abgelegt und enthielten persönliche Informationen von über 90 Millionen mexikanischen Wählern.

Das digitale Verzeichnis auf dem Amazon-Server enthielt neben den Namen auch die vollständige Adresse und Ausweisnummer von knapp 93 Millionen Bürgern Mexikos. Besonders prekär: Der Datensatz war ohne jegliches Passwort zugänglich. Dies birgt in einem Land, wo Entführung eines der häufigsten Verbrechen ist, ein großes Risikopotenzial. Wer für den Leak verantwortlich ist, ist noch nicht bekannt. Offenbar handelt es sich um eine deutlich erweiterte Sammlung an Informationen: Die gefundene Datenbank umfasst etwa 13 Millionen Einträge mehr als die zuletzt registrierte Wählerliste. Nachdem Vickery die zuständigen Behörden informierte, wurde die geleakte Datenbank aus dem Netz entfernt.

Nach einem Wahlgang muss das mexikanische Wahlinstitut INE (Instituto Nacional Electoral) die komplette Liste der Wählerschaft an sämtliche politischen Parteien versenden. Dies geschieht allerdings per Zusendung der Daten auf physischem Wege, also in Form von Datenträgern wie Festplatten oder CDs. Gegenüber Vice Motherboard sagte Executive Director René Miranda James vom INE, dass normalerweise die Daten mit einem digitalen Wasserzeichen versehen werden. Somit könnte der Ursprung des Datenlecks noch festgestellt werden. 

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass in Mexiko die Daten von Wählern an die Öffentlichkeit gelangten. Schon 2013 wurde auf einer Internetseite eine Wählerliste von 2010 geleaked. 2003 verkaufte ein Datenanbieter namens ChoicePoint persönliche Informationen von Wählern an die US-Regierung. All dies sollten eigentlich dazu führen, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken, sagt Vickery. Aber auch er geht davon aus, dass noch mehr solcher Leaks auftauchen werden.

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