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Microsoft geht in der Privatsphäre-Debatte zum Angriff über

von WIRED Staff
Microsoft hat vor einem Gericht in Washington Klage gegen die Justizbehörde der USA eingereicht. Der Softwarekonzern wehrt sich damit gegen angeblich unrechtmäßige, heimliche Durchsuchungen seiner Cloud-Dienste. Die Kunden sollten informiert werden, wenn ihre Daten durchsucht werden — und bis wann die dazugehörigen Anordnungen gültig sind.

Microsoft will seine Kunden künftig regulär über Überwachungsanfragen der Ermittlungsbehörden informieren können: Privatkunden sollen erfahren, wenn ihr Cloudspeicher Ziel einer Durchsuchung ist und Firmenkunden sollen wissen, wenn die Mails eines ihrer Mitarbeiter durchforstet werden. Der Konzern räumt zwar ein, dass es Ausnahmen geben sollte, befindet die generellen Verschwiegenheitsanweisungen der Regierung aber als zu weitreichend, berichtet The Verge.

Vom September 2014 bis zum März 2016 hat Microsoft von verschiedenen Regierungsbehörden laut eigenen Angaben 5.624 Anfragen für Informationen oder Daten von Kunden erhalten. Dass dies geschehen ist, darf der Konzern dem Kunden allerdings nach Sektion 2705(b) des Electronic Communications Privacy Act häufig nicht mitteilen: In den 18 Monaten hat Microsoft rund 2.600 bindende Geheimhaltungsforderungen erhalten. Die Durchsuchungsbeschlüsse bleiben demnach verborgen. Zusätzlich sind die Zeitrahmen der Onlinedurchsuchungen oft nicht nach hinten begrenzt und bleiben auch dann bestehen, wenn sich die Rahmenbedingungen eines Falls geändert haben.

Microsoft erhofft sich von der Klage, dass Sektion 2705(b) als verfassungswidrig eingestuft wird. Wie Heise Online berichtet, befindet sich der Konzern gerade im Streit mit der Regierung, weil diese auch auf Nutzerdaten zugreifen möchte, die auf Servern im Ausland gelagert sind. Die Argumentationslinie der Behörden ist dabei, dass Datencenter in Irland als Tochterunternehmen zu Microsoft gehören und damit unter US-Recht fallen — der Konzern sorgt sich hingegen um das Vertrauen seiner Nutzerschaft.

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